25 Oktober 2022

Josef Lawrezki: José Martí - Soldat mit Feder und Gewehr


 José Martí, der Held der antikolonialen und antiimperialistischen Unabhängigkeitsbewegung Kubas, wurde am 28. Januar 1853 als Sohn kleinbürgerlicher Eltern geboren. Sein Lebensweg ist einzigartig. Martí erweist sich schon in der Schule als außerordentlich intelligent; mit dreizehn Jahren beginnt er, Gedichte von Moore und Byron und Szenen aus Shakespeares „Hamlet“ zu übersetzen; mit fünfzehn gründet er eine eigene politische Zeitung; mit sechzehn wird er verhaftet und zu sechs Jahren Zwangsarbeit verurteilt; zwei Jahre später wird die Strafe in Verbannung nach Spanien umgewandelt; dort studiert er Jura, Philosophie und Literatur und gibt eine seiner bedeutendsten politischen Streitschriften heraus. Später übersiedelt er nach Mexiko, wo er als unermüdlicher Journalist tätig wird. Nach Aufenthalten in Guatemala und Kuba wird er erneut nach Spanien deportiert, von wo aus er über Frankreich in die Vereinigten Staaten flieht. Von dort wendet er sich nach Venezuela; hier arbeitet er als Lehrer und Publizist. Als Emigrant bereist er mit anderen Führern der kubanischen Revolution mehrere Länder des amerikanischen Kontinents und wirkt für den Kampf um die Unabhängigkeit seines kubanischen Vaterlandes von Spanien. Sein hervorragendes Rednertalent, sein scharfer Verstand und seine unerschütterliche revolutionäre Gesinnung machen ihn zum unbestrittenen Führer der Unabhängigkeitsbewegung. Noch keine dreißig Jahre alt, versucht er von New York aus eine Bewegung ins Leben zu rufen, die schließlich zur Gründung der Kubanischen Revolutionären Partei führt, deren grundlegende Dokumente Marti selbst verfaßt. Nach angestrengter politischer und militärischer Vorbereitung wird im Oktober 1894 in Kuba der erste Aufstandsversuch unternommen. Martí nimmt selbst an den revolutionären Feldzügen teil; er landet am 11. April 1895 in Playitas, unweit der Stelle, an der ein gutes halbes Jahrhundert später Fidel Castro mit einer Handvoll Revolutionäre an Land gehen wird. Am 19. Mai 1895 wird José Martí im Kampf gegen die spanischen Kolonialtruppen in Dos Ríos tödlich verwundet.

In der gesamten spanischsprechenden Welt findet man keinen Schriftsteller mit einem so umfassenden Repertoire an Themen und Problemen. Martí ist die reine Widerspiegelung seiner Welt und seiner Zeit.

Juan Marinello

Inhalt

Viva Cuba libre!
„Abdala“
Der Sträfling
Spanien läßt die Tränen nicht versiegen
Die Republik gegen Kuba
Die Rückkehr der Bourbonen
Im gastfreundlichen Mexiko
Auf der Suche nach einer Zuflucht
Joch und Stern
„Ich habe in dem Ungeheuer gelebt...“
Im Vorfeld
Eine revolutionäre Partei
Montecristi
Pflicht eines Revolutionärs ist die Revolution
Der Vorbote des sozialistischen Kuba
Zeittafel
Quellennachweis der Abbildungen

Verlag Neues Leben Berlin, 1983
Schutzumschlag: Gerhard Christian Schulz
Aus dem Russischen von Mathias Moll
Übersetzung von Zitaten aus dem Spanischen und Nachdichtungen: Manfred Schmitz
Die aus dem Werk José Martí, Mit Feder und Machete übernommenen Zitatübersetzungen und Nachdichtungen besorgten Hans-Otto Dill beziehungsweise Annemarie Bostroem

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