11 November 2022

Wolfgang U. Schütte: Ein Sachsenbuch

Wie lerne ich sächsisch?

Kleine Einführung ins Sachsenbuch

Sächsisch schreiben ist gar nicht so leicht wie es scheint, denn es gibt keine sächsische Grammatik und keine sächsische Orthographie. Es gibt eigentlich überhaupt keine Regeln. Da die Sachsen aber gemütlich und daher auch ordentlich sind, geht es ohne ein kleines Regelwerk nicht. Das möchte ich hier vor Ihnen, liebe Leser, ausbreiten. Sie sind natürlich nicht verpflichtet, sich danach zu richten, genauso wie Sie nicht verpflichtet sind, dieses Buch käuflich zu erwerben - bei uns geschieht alles auf der Basis der Freiwilligkeit.

Doch nun zum Sächsischen, Sächsisch ist ja wieder in und es soll selbst Berliner Schriftsteller geben, die ihre Texte mit Sächsisch würzen. Sei's drum.

Die sächsische Schriftsprache ist mit den uns zur Verfügung stehenden Buchstaben gar nicht so hundertprozentig genau zu erfassen. Das „beh" welches im Wort „Laibzj" gesprochen wird, müßte mit einem „peh" gekoppelt werden. Da das aber nicht geht, so lassen wir das und verzichten halt auf das sächsische bp. Überhaupt sind wir Sachsen im Verzichten groß. Doch dazu kommen wir später.

Dieses Buch wurde in Sachsen produziert, aber es ist nicht auszuschließen, daß einige Exemplare in die Hauptstadt, da soll es auch ein paar Sachsen geben, nach Thüringen oder an die Ostsee kommen - vielleicht läßt es „ein Sachse an der See" am Strand liegen und ein Mecklenburger ist plötzlich mit dem Sächsischen konfrontiert. Für all jene, die in diese Bredouille kommen, ist diese Einführung geschrieben, die auch dazu dienen kann, sich in Sachsen besser zurechtzufinden. Den Einheimischen hingegen diene dieses kleine Lektion zum Überprüfen der Kenntnisse, denn auch beim Sächsischen gilt: Man lernt nie aus. Apropos Kenntnisse, da ist wohl ein Dank an den Sender Leipzig von Radio DDR und die „academixer" angebracht, die sich schon lange um die sächsische Sprachpflege verdient machen.

Zentralhaus-Publikation
Illustriert von Renate Herfurth
Mit einem Vorwort von Ralf Gohlis

 

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