03 Juni 2023

Heinz Geiss: Reise in das alte Knossos

Der namhafte Kretaspezialist lädt zu einem Rundgang durch den Palast des Minos ein, als er noch Zentrum eines ausgedehnten Machtbereichs war. Die Räume füllen sich wieder mit Leben, und die Ruinen gewinnen ihre einstige Funktion zurück. Aus der Distanz von Jahrtausenden werden die Leistungen dieser alten Kultur bewertet, die unser Heute bereichern. Der spritzig-unterhaltsame Diskurs informiert über das Neuste, was die wissenschaftliche Forschung auf ägäischem Gebiet ans Tageslicht bringen konnte.

Das Umschlagbild zeigt: Stierspringerfresko aus einem Hof im Ostflügel des Palastes von Knossos


Buchanfang

EINE INSEL ÜBERLEBT

In den letzten Jahrhunderten des ausgehenden zweiten Jahrtausends vor unserer Zeitrechnung erschütterten zahlreiche, aus nördlichen Richtungen kommende Invasionswellen die ägäische Welt und die des Nahen Ostens in ihren Grundfesten. Das Großreich der Hethiter in Anatolien zerbrach, und der Pharao Ramses III. konnte die nach Ägypten vordringenden und als »Seevölker« bezeichneten Stämme gerade noch im Nildelta, also an der Haustür sozusagen, zum Stehen bringen. Vorher waren ihnen bereits die wichtigen Hafen- und Umschlagplätze entlang der syrisch-palästinensischen Küste darunter – die Stadt Ugarit mit ihrer mykenischen Niederlassung – zum Opfer gefallen wie auch das bedeutende mykenische Zentrum Enkomi an der Ostküste der Insel Zypern. Im westlichen Teil der Ägäis, auf dem griechischen Festland, waren die mykenischen Staaten dem Ansturm aus dem Norden erlegen, und die bis dahin so mächtigen Burgen und Paläste, wie Pylos an der Küste des Ionischen Meeres – es fiel als erstes den Angriffen zum Opfer –, die Burg von Tiryns mit ihren Zyklopenmauern sowie vor allem das mächtige und »goldreiche Mykene«, wie Homer es nennt, waren nur noch Trümmerhaufen. Die Zerstörungen waren so gründlich, daß diese Plätze später nur spärlich wieder besiedelt wurden; die Paläste jedoch wurden nie mehr aufgebaut. Damit hatte das mykenische Handelsimperium, das als Nachfolger der minoischen Kreter rund zweihundert Jahre lang den Warenverkehr im ägäischen Raum kontrolliert hatte, aufgehört zu bestehen.



Inhalt

Eine Insel überlebt ...... 5
Die Wiederentdeckung von Knossos ...... 9
Kretas Entwicklung in der Frühen Bronzezeit ...... 15
Geographische und klimatische Gegebenheiten Kretas ...... 18
Gesellschaftliche Struktur und wirtschaftliche Grundlagen ...... 23
Palast und Stadt von Knossos ...... 31
Die Bewohner von Knossos ...... 74
Die kretische Palastwirtschaft ...... 87
Minoische Kunst ...... 102
Höhepunkt und Untergang von Knossos ...... 152
Weiterleben in der Mythologie ...... 164
Anhang ...... 171
Zeittafel ...... 171
Namen von Personen, Göttern und Heroen ...... 173
Sachregister ...... 174
Bildnachweis ...... 177
Karten ...... 178

Schutzumschlag- und Einbandentwurf: Gerhard Stauf

Prisma-Verlag Zenner und Gürchott, Leipzig 

1. Auflage 1981
2. Auflage 1982

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