22 Juni 2023

Valentin Rasputin: Die letzte Frist / Leb und vergiß nicht

Valentin Rasputin (geb. 1937): "In unserer Zeit ist das Leben ungewöhnlich dynamisch. Viele überstürzen sich, ich jedoch habe mir vorgenommen, von einem ruhigen Leben zu erzählen... Über die unendlichen Weiten Sibiriens sind größere und kleinere Dörfer und Dörfchen verstreut. In ihnen leben viele Menschen, ihre Lebensweise ist gemessen, seit langem gleichgeblieben. Eben diese selbstbescheidenen Menschen hat die Literatur hartnäckig übersehen. Doch sie sind unsere Zeitgenossen, und sie schaffen riesige materielle Werte. Es sind Menschen mit eigenen Schicksalen und Leidenschaften. Darf man sie mit Stillschweigen übergehen? ... Es geht durchaus nicht um die Verteidigung des alten Dorfes, wie gewisse Kritiker meinten. Es handelt sich um die geistige Welt von Millionen Menschen, die sich wandelt, verlorengeht... Wer, wenn nicht der Schriftsteller, soll diesen komplizierten Prozeß festhalten?" - Durch Wahl der Themen, der künstlerischen Vorwürfe und der kompositorischen wie der sprachlichen Mittel hat sich Rasputin als eigenständiger Autor ausgewiesen. Mit Lew Tolstoi formuliert er sein künstlerisches Credo: "Der Künstler ist Künstler, weil er die Dinge nicht so sieht, wie er sie sehen möchte, sondern so, wie sie sind."

Reclams Universal-Bibliothek Band 834
2. Auflage 1980
Aus dem Russischen: Erich Ahrndt und Eckhard Thiele
Herausgegeben: Nyota Thun
 

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