28 Juni 2023

Voltaire: Korrespondenz aus den Jahren 1749 bis 1760

VOLTAIRE (1694-1778) führte in den Jahren 1749 bis 1760 eine umfangreiche Korrespondenz, vor allem mit seinen Verlegern und den jüngeren Aufklärern. Mit d'Alembert korrespondiert er über die Enzyklopädie, über deren Anlage und über einzelne Artikel, über das klügste taktische Vorgehen gegenüber der Zensurbehörde, über das angemessene Verhalten angesichts der Verleumdung der Enzyklopädisten im jesuitischen Journal de Trévoux oder in Palissots Stück „Les philosophes“. Mit Diderot erörtert er dessen „Brief über die Blinden“ und die darin angelegte Möglichkeit einer atheistischen Weltsicht. Gegenüber Helvétius äußert er sich wohlwollend zu dessen materialistischem Buch „Vom Geist“. Rousseau verübelt er, daß er die Daseinsberechtigung der Wissenschaften und Künste in Frage stellt, und diesen wiederum befremdet an Voltaire, wie rigoros er sich von christlichen Gottesvorstellungen losgesagt hat. Wie unterschiedlich die weltanschaulichen Positionen von Voltaire und seinen einzelnen Korrespondenten auch sind, der Patriarch der Aufklärung will sie überbrücken. Seine Briefe gipfeln in dem Aufruf, zusammenzustehen, um gemeinsam den Sieg der Vernunft über die Unvernunft zu erwirken.

Verlag Philipp Reclam jun. Leipzig
Reclams Universal-Bibliothek, Band 733
PHILOSOPHIE | GESCHICHTE

1. Auflage 1978

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