07 Juli 2023

Hans Richter, Michael Fuchs: Wanderatlas Kurort Oberwiesenthal - Fichtelberggebiet

Das Fichtelberggebiet
Eines der schönsten und vielseitigsten Erholungsgebiete der DDR ist das in 800-1000 m Höhe liegende Fichtelberggebiet, überragt vom Fichtelberg (1 214 m) und Klinovec (1 244 m). Die Vielseitigkeit ergibt sich aus den natürlichen Eigenschaf ten, der über Jahrhunderte entwickelten Nutzung und dem Siedlungsnetz. Das Zentrum ist der Kurort Oberwiesenthal, für die meisten Besucher der Ausgang erholsamer sommerlicher und winterlicher Wanderungen sowie für den Wintersport. Auch die weiteren Gemeinden im Süden des Kreises Annaberg, wie Bärenstein und Niederschlag, Neudorf, Cranzahl, Hammerunterwiesenthal, Sehma und Crottendorf, selbst die Kreisstadt Annaberg-Buchholz können als Ausgang und Ziel für Tagesbesuche und längerfristigen Aufenthalt gewählt werden. Eine ausführliche Darstellung für den südlichen Teil des Kreises Annaberg (von Anna- berg bis Oberwiesenthal) vermittelt der Band 13 der Reihe „Werte unserer Heimat“, verfaßt von Dr. Siegfried Sieber und erschienen im Akademie-Verlag.
Bereits seit dem 16. Jh. wird das Fichtelberggebiet durch die auf dem Kamm verlaufende Grenze von dem südlich gelegenen tschechischen Gebiet getrennt. Über den Grenzübergang Oberwiesenthal, 3 km südlich vom Kurort im Paß zwischen Fichtelberg und Klinovec gelegen, läßt sich in folge des visafreien Grenzverkehrs die Nachbarschaft im CSSR Anteil am Fichtelberggebiet leicht erschließen: Sommerwanderungen zum Klinovec, Špičák bei Boži Dar und Plešivec sowie Ausflüge nach Ostrov, Jáchymov, Karlovy Vary und in das Ohre-Durchbruchstal zwischen Erzgebirge und Doupovské hory nach Kadaň. An den Hängen von Fichtelberg und Klinovec, aber auch in den genannten Gemeinden des Kreises Annaberg können die Sommer- und Winterwanderungen mit der Benutzung von Sessel und Schleppliften kombiniert und damit vielfältig gestaltet werden. Das rauhe Klima, verbunden mit dem meist wehenden Wind und den häufigen Niederschlägen, ist ein kräftiges Reizklima. Die im Vergleich zum Tiefland fast doppelt so hohe Niederschlagsmenge sichert eine mächtige und bis in den April anhaltende Schneedecke, deshalb gehört das Fichtelberggebiet zu den schneesichersten Gebieten und ist eins der Wintersportzentren der DDR. Der Wechsel von Fichtenforsten unterschiedlichen Alters und Fluren auf Hochflächen, Tal- und Berghängen vereint sich mit der Vielfalt der Siedlungen, die größerenteils als Dörfer, teils als Bergbaustädte gegründet wurden. Stets wurden sie von der kargen Landwirtschaft, seit über 500 Jahren jedoch immer mehr vom Bergbau und allen Phasen der Handwerks, Manufaktur- und Industrieentwicklung wie kaum in einem anderen Gebirge Mitteleuropas geprägt. Die Zeugen ihrer reichen Geschichte werden mit Sorgfalt gepflegt und verbinden sich wie selbstverständlich mit der sozialistischen Gestaltung und Entwicklung der Städte und Dörfer des Gebietes.

Die Natur der Kammlagen im Oberen Erzgebirge
Im Fichtelberggebiet treten drei Naturräume eng zusammen, die sich in ihren Oberflächenformen deutlich unterscheiden: die Kammhochfläche, die Nordabdachung und die nach S (Süden) gerichtete Bruchstufe des Erzgebirges. Die Kammhochfläche vom Fichtelberg, Klinovec und Plešivec gut überschaubar hat eigentlich nur ein geringes Relief mit weitgespannten Hochflächenwannen, wie etwa bei Boži Dar, und flachen Rücken, wie die Meluzina (1094 m) östlich vom Klinovec und der Tetřevi hora (1 004 m) westlich von Boži Dar. Da die Kammhochfläche im Fichtelberggebiet nur wenige Kilometer breit ist, geben ihr die aufgesetzten und die eng benachbarten Einzelgebirge ein charakteristisches Gepräge: als hohe, weitgespannte, gerundete Kuppen der Fichtelberg und Klinovec sowie als kleinere, aber markante Platten der Plešivec und der Špičák (1 115 m) südwestlich von Boži Dar, der Jeleni hora nordöstlich vom Klinovec.
Fichtelberg und Klinovec liegen am Nordrand der Kammhochfläche. Deshalb haben die Täler der Nordabdachung recht steilhängige Talanfänge, sowohl der Pöhlbach bei Oberwiesenthal mit seinem Ursprung, dem Zechengrund, ebenso die Täler der Zschopau und Sehma westlich und des Schwarzwassers östlich von diesem. Die Hochflächen der Nordabdachung sind im Vergleich zur Kammhochfläche schmaler und in kleine, steile Stufen, zahlreiche flache Kuppen, in Rücken, wie Gifthütten- und Eisenberg, und Sättel gegliedert. Weiter nördlich sitzen ihr markante Plattenberge, der Bärenstein, der Velky Špičák nördlich Kovářská, Pöhlberg und Scheibenberg
auf.

Inhalt

3 ....... Das Fichtelberggebiet  
4 ....... Die Natur der Kammlagen im Oberen Erzgebirge
8 ....... Nutzung und Gestaltung der Landschaft
10 ..... Zur Geschichte des Fichtelberggebietes
12 ..... Zur Geschichte Oberwiesenthals
18 ..... Fußwanderungen
43 ..... Ein Ausflug nach Annaberg-Buchholz
48 ..... Oberwiesenthal und der Wintersport
52 ..... Skiwanderungen im Fichtelberggebiet
60 ..... Praktische Hinweise

Farbkarten
5 ............ Übersichtskarte 1:200 000
15 .......... Stadtplan Oberwiesenthal etwa 1:7500
27 .......... Touristenkarte Oberwiesenthal – Jáchymov 1:100 000
28/29 ..... Wanderkarte Oberwiesenthal – Boži Dar – Fichtelberg – Spičak – Klinovec 1:30 000
32/33 ..... Wanderkarte Oberwiesenthal u. Umgebung 1:50 000
45 .......... Stadtplan Annaberg-Buchholz 1:15 000
50/51 ..... Wintersportkarte Oberwiesenthal – Fichtelberg 1:30:000
55 .......... Touristenkarte Tellerhäuser – Rittersgrün 1:100 000
61 .......... Verkehrsübersicht (ohne Maßstab)


VEB Tourist Verlag, Berlin/Leipzig
Tourist-Wanderatlas

1. Auflage 1978
2. Auflage 1985
3. Auflage 1988

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