29 Januar 2025

Hans Pfeiffer: Die Spuren der Toten – Die Gerichtsmedizin im Dienste der Wahrheit

Cover der 1. Auflage
Klappentext:
„Die Sprache der Toten“ hat unter den Freunden des kriminalistischen Tatsachenberichts großes Interesse gefunden; das hat Verlag und Autor veranlaßt, einen Band mit gleicher Thematik folgen zu lassen. Auch diesmal also werden Kriminalfälle erzählt, zu deren Aufklärung der Gerichtsmediziner entscheidend beigetragen hat.
Bei jedem Verdacht auf einen unnatürlichen Tod hat der Gerichtsmediziner die Todesursache festzustellen. Er ist dabei auf die Spuren angewiesen, die er am Körper des Toten findet. Die „Spuren der Toten“ geben ihm Aufschluß darüber, ob ein natürlicher oder ein unnatürlicher Tod vorliegt, und bei einem unnatürlichen Tod hat er zwischen Unfall, Selbsttötung oder Tötung durch fremde Hand zu entscheiden. Die Frage nach der Todesursache durchzieht den gesamten Bericht; sie ist für den Gerichtsmediziner nicht immer leicht zu beantworten: Auch der Experte ist nicht frei von Irrtümern. Ursachen und Folgen solcher Irrtümer wurden dargestellt und lassen erkennen, daß die Wahrheit manchmal nur im erbitterten Streit der Meinungen gefunden wird.
Mitunter bereitet die Identifizierung unbekannter Toter Schwierigkeiten, aber sie ist unerläßlich für die Aufklärung der Todesursache.
An einigen Beispielen wird sichtbar, daß das Verbrechen eine gewisse „Produktivität“ besitzt, indem es Wissenschaft und Technik herausfordert, immer verfeinertere Methoden zur Verbrechensbekämpfung zu entwickeln.
Soziale und psychische Bedingungen der Selbsttötung werden untersucht, und es wird von Fällen berichtet, deren Aufklärung besondere Anforderungen an Kenntnisse und Scharfsinn des Gerichtsmediziners stellte, weil sie anfangs ein anderes Ergebnis vermuten ließen oder besondere Begleitumstände aufwiesen.
Dies ist ein Tatsachenbericht, das heißt, alle geschilderten Fälle haben sich zugetragen. Einige wenige Fälle reichen ins vorige Jahrhundert zurück, die meisten ereigneten sich in den letzten dreißig Jahren.

Buchanfang:
VORWORT
Das Interesse, das mein Buch „Die Sprache der Toten“ unter den Freunden des kriminalistischen Tatsachenberichts gefunden hat, hat Verlag und Autor veranlaßt, einen Band mit gleicher Thematik folgen zu lassen.
Auch diesmal wurden wieder Fälle ausgewählt, zu deren Aufklärung der Gerichtsmediziner entscheidend beigetragen hat. Damit gibt dieser Bericht erneut Einblick in einen Bereich wissenschaftlicher Kriminalistik, der im Kriminalroman zu kurz kommt oder ganz ausgespart bleibt.
Wiederum stellen wir die gerichtsmedizinische, also naturwissenschaftliche Aufklärung eines Tathergangs in den Mittelpunkt des Berichts. Dennoch treten die andern Komponenten Täterpersönlichkeit, kriminalistische Ermittlung, Gerichtsprozeß usw. nicht in den Hintergrund.
Bei jedem Verdacht auf einen unnatürlichen Tod hat der Gerichtsmediziner die Todesursache festzustellen. Er ist dabei auf die Spuren angewiesen, die er am Körper des Toten findet. Die „Spuren der Toten“ geben ihm Aufschluß darüber, ob ein natürlicher oder ein unnatürlicher Tod vorliegt, und bei einem unnatürlichen Tod hat er zwischen Unfall, Selbsttötung oder Tötung durch fremde Hand zu entscheiden. Die Frage nach der Todesursache durchzieht den gesamten Bericht; sie ist für den Gerichtsmediziner nicht immer leicht zu beantworten, das gibt den betreffenden Fällen ihre eigene Spannung.
Jeden Fall kann man unter verschiedenen Gesichtspunkten betrachten. Nehmen wir als Beispiel den „Kälberstrick-Fall“. In ihm gab es einander widersprechende gerichtsmedizinische Gutachten, so daß es notwendig zu einem Streit der Experten kam. Der Fall läßt sich aber ebensogut in die Reihe der Justizirrtümer einordnen, denn ein Unschuldiger wurde zu Lebenslänglich verurteilt. Hinsichtlich der Todesursache des „Opfers“ gehört er in die Kategorie des natürlichen Todes, der zuerst als unnatürlicher Tod betrachtet wurde.
Für alle die hier geschilderten Fälle läßt sich also schwerlich ein einheitliches wissenschaftliches Gliederungsprinzip finden. Um die mehr als 50 Fälle nach bestimmten Gesichtspunkten ordnen zu können, mußte in jedem von ihnen ein charakteristisches Merkmal entdeckt werden, das er mit anderen gemeinsam hat.
Im 1. Kapitel zeigen wir, daß auch der gerichtsmedizinische Experte nicht frei von Irrtümern ist, stellen Ursachen und Folgen dieser Irrtümer dar und sehen, daß die Wahrheit manchmal nur im erbitterten Streit der Meinungen gefunden wird.
Im 2. Kapitel wird an einigen Beispielen sichtbar, daß das Verbrechen eine gewisse „Produktivität“ besitzt, indem es Wissenschaft und Technik herausfordert, immer verfeinertere Methoden zur Verbrechensbekämpfung zu entwickeln.
Im 3. Kapitel geht es um die Schwierigkeiten, die die Identifizierung unbekannter Toter bereitet, und darum, daß diese Identifizierung unerläßlich für die Aufklärung unnatürlicher Todesfälle ist.
Das 4. Kapitel beschäftigt sich ausschließlich mit dem Selbstmord. Das geschieht aus vorwiegend prophylaktischen Gründen. Indem wir einige der sozialen und psychischen Bedingungen der Selbsttötung zeigen, weisen wir auch auf die Möglichkeiten hin, zumindest in unserer Gesellschaft diese Bedingungen zu erkennen und auszuschalten.
Im 5. Kapitel verbinden wir eine Reihe von Fällen, die einen alltäglichen oder auch ganz ungewöhnlichen „Tatort“ miteinander gemeinsam haben.
Das 6. Kapitel enthält Fälle, deren Aufklärung besondere Anforderungen an Kenntnisse und Scharfsinn des Gerichtsmediziners stellte – Fälle, die meist anfangs ein anderes Ergebnis vermuten ließen oder besonders seltsame Begleitumstände aufwiesen.
Dies ist ein Tatsachenbericht, alle darin geschilderten Fälle haben sich also wirklich zugetragen. Einige wenige Fälle reichen ins vorige Jahrhundert zurück, die meisten ereigneten sich nach dem zweiten Weltkrieg. Soweit es sich dabei um die Kriminalität in kapitalistischen Ländern handelt, wählten wir Fälle aus den USA, England, Österreich und der Bundesrepublik Deutschland aus. Etwa ein Drittel der Fälle trug sich in der DDR zu. Bei den Fällen aus der DDR wurden aus verständlichen Gründen Name und Ort verändert. Der aufmerksame Leser wird feststellen, daß die Gestalt des an einem gerichtsmedizinischen Institut der DDR arbeitenden Gerichtsmediziners Dr. Walthari eine erfundene Figur ist, die die Persönlichkeit und Arbeitsergebnisse mehrerer Gerichtsmediziner aus verschiedenen Gegenden unserer Republik vereint.
Da dieser Bericht keine wissenschaftliche Abhandlung ist, habe ich wiederum auf detaillierte Quellenangaben verzichtet. Die Fälle, die sich in der DDR zutrugen, verdanke ich mündlichen Berichten praktizierender Gerichtsmediziner bzw. der Zeitschrift „Kriminalistik und forensische Wissenschaften“. Alle andern Fälle entnahm ich verschiedenen Quellenwerken des 19. Jahrhunderts und dem „Neuen Pitaval“, ferner einer Reihe von Fachzeitschriften. Unter ihnen nenne ich: „Kriminalistik“, „Archiv für Kriminologie“, „Deutsche Zeitschrift für die gesamte gerichtliche Medizin“, „Beiträge zur gerichtlichen Medizin“, „Wiener Zeitschrift für gerichtliche Medizin“, …..

Inhalt:
Vorwort .. .. .. 7
1. Kapitel: Duell der Experten
                 Der Fall Marie Lafarge .. .. .. 13
                 Der Fall Dr. Sandner .. .. .. 33
                 Der Fall der „schrecklichen roten Löcher“ .. .. .. 55
                 Der Fall Sidney Fox .. .. .. 73
                 Der Dackelblut-Fall .. .. .. 97
                 Der Kälberstrick-Fall .. .. .. 82
2. Kapitel: „Produktivkraft“ Verbrechen
                 Der Nikotinmörder .. .. .. 115
                 Nur ein Haar .. .. .. 128
                 Der U235-Fall .. .. .. 138
3. Kapitel: Probleme der Identifizierung
                 Tod im Feuer .. .. .. 149
                 Leichentransport auf dem Fahrrad .. .. .. 156
                 Ein Eisenbahnunglück .. .. .. 162
4. Kapitel: Selbstmörder
                 Messer im Rücken .. .. .. 169
                  „ … die sich verschließen hinter ihm“ .. .. .. 174
                 Hackmesser und Guillotine .. .. .. 183
                 Nach klassischem Vorbild .. .. .. 191
5. Kapitel: „Tatort“
                 Tod in der Klinik
                      Zwischen Pflicht und Neigung .. .. .. 205
Tödliches Dreieck .. .. .. 229
                 Tod in der Badewanne
                      Fall Nr. 1 .. .. .. 241
                      Fall Nr. 2 .. .. .. 245
                 Tod im Auto
                      Der Doppelmord im Rettungswagen .. .. .. 251
                      Die verhängnisvollen Glassplitter .. .. .. 256
                      Postscheckkonto 8697 .. .. .. 259
                      Die lachende Tote .. .. .. 264
                      Der Fall des Zahnarztes Dr. Müller .. .. .. 271
6. Kapitel: Ein Befund, anders als erwartet
                 Drei blutbesudelte Leichen
                      Fall Nr. 1 .. .. .. 295
                      Fall Nr. 2 .. .. .. 299
                      Fall Nr. 3 .. .. .. 301
                 Spermanachweis positiv .. .. .. 306
                 Der Fund des Totengräbers .. .. .. 310
                  „Russisches Roulett“ .. .. .. 317
                 Anzeige gegen Unbekannt .. .. .. 325
                 1:300 .. .. .. 334
                 Ein makabrer, wenn nicht tragischer Fall .. .. .. 339
                  „Im Tode vereint“ .. .. .. 347
                 Tod einer Tierfreundin .. .. .. 358
                 Strychnin .. .. .. 362
                 Grauer Star .. .. .. 372
                 Ein Prominentenmord .. .. .. 377

Umschlag- und Einbandentwurf: Peter Nitzsche
[Einnand 2. u. 3. Auflage: Uwe Häntsch]

Cover 2. u. 3. Aufl 

Verlag Das Neue Berlin, Berlin

1. Auflage 1977
2. Auflage 1982
3. Auflage 1986








Taschenbuchausgabe

Taschenbuchausgabe
1. Auflage 1979

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