James Aldridge ist einer der bedeutenden englischen Schriftsteller unserer Tage. Als er 1938 sein Geburtsland Australien verließ, geriet er in Europa bald in den Strudel welthistorischer Ereignisse. Den zweiten Weltkrieg erlebte er als Reporter auf drei Kontinenten; 1945 begleitete er die Sowjetarmee auf ihrem Vormarsch bis nach Berlin. In seinen Berichten offenbarten sich scharfe Beobachtungsgabe, unerschrockene Wahrheitsliebe und eine kritische Haltung zur Kriegführung der imperialistischen Staaten. Aktuelle politische Fragen sind auch die Themen vieler seiner Romane, in denen er Menschenschicksale in ihrer Verflechtung mit den Grundproblemen unserer Epoche gestaltet.
In einigen seiner späteren Werke, zu denen "Ein Pony für zwei" gehört, fängt Aldridge die Atmosphäre seiner Kindheit und Jugend im australischen Busch ein, wo er "wie Tom Sawyer in einem Paradies für schulschwänzende Kinder aufwuchs". Auch sein Held, der dreizehnjährige Scott Pirie, schwänzt die Schule, allerdings nicht aus bloßem Übermut, sondern um sein verloren gegangenes Pony Taff zu suchen, auf dem er täglich von der entlegenen Farm seiner Eltern in die nächste Kleinstadt ritt. Hat der geldgierige Dorman Walker etwa seine Drohung wahr gemacht und das Pony als Ausgleich für die Schulden der Piries heimlich aus dem Stall geholt? Wochen und Monate sucht Scott seinen Taff und entdeckt ihn schließlich vor der Kutsche der gelähmten Josie Eyre. Sollte ausgerechnet deren wohlhabender Vater das Pony gestohlen haben? Lange scheint es keine Klärung der Fragen zu geben, da sich die Ponys zum Verwechseln ähnlich sehen. Zwischen den beiden Kindern und ihren Familien entbrennt ein erbitterter Streit, an dem bald die ganze Stadt Anteil nimmt. Als auch ein Gerichtsprozeß keine Entscheidung herbeiführen kann, findet sich zum Schluß eine überraschende Lösung, die von allen anerkannt wird.
Bücher und Schriftsteller, die in der DDR gelesen wurden. Schaut bitte nicht nur danach, ob hier jeden Tag Beiträge auflaufen, nutzt diesen Blog auch wie ein Lexikon. Er ist ein Langzeitprojekt, da ist es sicherlich verständlich, wenn zwischendurch immer mal wieder pausiert wird. Sei es, um nicht die Lust daran zu verlieren, aber auch, weil die Beiträge auch regelmäßig vorbereitet werden müssen. Wir wünschen Euch viel Spaß beim Stöbern und Erinnern oder neu entdecken.
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