17 Juli 2020

Ernest Hemingway: 49 stories – 1



Über diese Geschichten ist nicht viel zu sagen. Die ersten vier sind die letzten, die ich geschrieben habe. Die anderen folgen in der Reihenfolge, in der sie ursprünglich veröffentlicht worden sind.

Die erste, die ich schrieb, war „Oben in Michigan“ – 1921 in Paris geschrieben. Die letzte war „Alter Mann an der Brücke“, im April 1938 von Barcelona aus durchtelegrafiert. Ich schrieb „Die Killer“, „Heute ist Freitag“, „Zehn Indianer“, einen Teil von „Fiesta“ und das erste Drittel von „Haben und Nichthaben“ in Madrid. Es war immer ein guter Ort zum Arbeiten. Paris auch und auch Key West, Florida, in den kühlen Monaten; die Ranch bei Coke City, Montana; Kansas City; Chikago; Toronto und Kavanna, Kuba.

Einige andere Orte waren nicht so gut, aber vielleicht waren wir auch nicht so gut in Form, als wir da waren.

In diesem Buch sind vielerlei Geschichten. Ich hoffe, daß Sie einige finden, die Ihnen gefallen. Wenn ich sie jetzt durchlese, sind die, die ich am liebsten mag – mit Ausnahme von denen, die eine gewisse Anerkennung erlangt haben, so daß Schullehrer sie den Sammelbänden einverleiben, die ihre Schüler für die Literaturkurse kaufen müssen, und man immer leise verlegen wird, wenn man sie liest und sich überlegt, ob man sie wirklich geschrieben hat oder ob man sie vielleicht irgendwo gehört hat -, folgende: „Das kurze glückliche Leben des Francis Macomber“, „In einem andern Land“, „Hügel wie weiße Elefanten“, „So, wie du niemals sein wirst“, „Schnee auf dem Kilimandscharo“, „Ein sauberes, gutbeleuchtetes Café“ und eine Geschichte, die „Das Licht der Welt“ heißt, die niemand sonst je gemocht hat.

Es sind auch noch einige andere. Denn wenn sie keinem gefallen würden, würde man sie nicht veröffentlichen.
                                                                                    Ernest Hemingway

Abbildung: Pablo Picasso „Stilleben mit Stierschädel“ (Ausschnitt)
TdW Taschenbibliothek der Weltliteratur
Aufbau-Verlag 1977
Übersetzung: Annemarie Horschitz-Horst
Nachwort: Karl-Heinz Schönfelder

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