17 Juli 2020

J. I. Kraszewski: Aus dem Siebenjährigen Krieg



Dieser dritte Band der "Sachsen-Trilogie" ist eine wertvolle Ergänzung zu den Romanen "Gräfin Cosel" und "Brühl" von Kraszewski. Er gibt weniger eine Deutung der "großen" Persönlichkeiten wie Friedrichs II. und Augusts III., sondern zeigt vor allem die geschichtlichen Zusammenhänge im Kleinen und im Großen, die Intrigen der Hofschranzen, die Prunkentfaltung am sächsischen und den Militarismus am preußischen Hofe. Er schildert das Leid des von der maßlosen Verschwendungssucht ausgesogenen sächsischen Volkes, die Not der einfachen Menschen, die die Hauptlast des Krieges zu tragen haben. Zwei Einzelschicksale stehen im Vordergrund der Handlung: das des Schweizers Simonis, der sich einmal als Spion für die Preußen und ein andermal für die Sachsen hergibt und der schließlich - das übliche Los der Verräter - von beiden Seiten fallengelassen wird; zum anderen das des polnischen Patrioten Maslowski, der einen unablässigen Kampf gegen die fremden Unterdrücker führt. So gibt Kraszewski mit diesem Roman das bunte Gemälde einer vergangenen Zeit.

In ebenso fesselnder, kritischer Weise wie im vorliegenden Band schildert J. I. Kraszewski in den beiden anderen Romanen seiner "Sachsen-Trilogie" den Hof Augusts des Starken, dem in leichtfertigem Taumel das Geld des Volkes durch die Finger rinnt, und seines ängstlichen Nachfolgers. Im Mittelpunkt stehen eine Frau und ein Mann, die dabei eine weltbekannte Rolle spielten:

Gräfin Cosel
Durchtriebene Höflinge haben dem König eine schöne, stolze Frau zugespielt, um durch sie Einfluß zu gewinnen. Aber sie irren sich. Bis zu ihrem ebenso verdienten wie tragischen Sturz beherrscht diese ungewöhnliche Frau den König und das Land im Guten und im Bösen.

Brühl
Im zweiten Band ist der schwindelhafte Aufstieg des Grafen Brühl vom kleinen, bescheidenen Pagen zum gefürchteten Minister in wechselvoller Handlung geschildert. Die Gesellschaft der gepuderten Adligen, die ganze Welt des großen Hofes wird in ihrem Verfall lebendig.

Greifenverlag, 3. Aufl., 1966

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