13 Juli 2020

Marie Pujmanová: Spiel mit dem Feuer



Mit der Unbestechlichkeit eines Augenzeugen schildert Marie Pujmanová, eine der bedeutendsten tschechischen Schriftstellerinnen, in diesem Roman das letzte Jahrzehnt vor dem zweiten Weltkrieg. In Prag herrscht eine gespannte Atmosphäre, die eine für die Tschechoslowakei wie für die ganze Welt schicksalsschwere Entwicklung ankündigt, ein Unbehagen, das tiefer Besorgnis weicht, als 1933 der Berliner Reichstag in Flammen aufgeht.
Der liberale Rechtsanwalt Gamza aus Prag nimmt im Auftrag einer internationalen Juristenkommission am Reichstagsbrandprozeß in Leipzig teil. Beistehen darf er keinem der Angeklagten, da er nur als Beobachter zugelassen ist. Er ist so erschüttert über das Vorgehen der faschistischen Justiz, daß er nach seiner Rückkehr in die Heimat nicht müde wird, in Arbeiterversammlungen vor der Gefahr aus dem Nachbarland zu warnen. Diese überschattet mehr und mehr das Leben in der tschechoslowakischen Hauptstadt, das einem Tanz auf dem Vulkan gleicht. Es bedrückt Gamza daher besonders, daß sein Sohn Stána, ein Student, unter einer unglücklichen Affäre mit einer alternden Schauspielerin leidet und seine Tochter Helena, eine junge Ärztin, ausgerechnet jetzt, in den Tagen des Münchener Abkommens, mit Mann und Kind von einem mehrjährigen Aufenthalt in der Sowjetunion zurückkehrt.
Der Roman schließt mit der Katastrophe. Am 15. März 1939 rücken deutsche Truppen in Prag ein. Einer der ersten, die von der Gestapo verhaftet werden, ist Rechtsanwalt Gamza.

Verlag Volk und Welt Berlin, 1976
Aus dem Tschechischen von Günther Jarosch

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