17 Juli 2020

Sophokles: Antigone



Sophokles (496-406 v. u. Z.). Nur sieben von 123 Stücken, die dem Klassiker des griechischen Dramas zugeschrieben wurden, sind auf uns gekommen, nämlich "Aias", "Antigone", "Trachinierinnen", "König Ödipus", "Elektra", "Philoktet", "Ödipus aus Kolonos". Mit vierundzwanzig Siegen im Wettkampf der Tragödiendichter war er zu Lebzeiten der Erfolgreichste auf der antiken Bühne. Sein Ruhm besteht fort bis in unsere Zeit, er gründet sich ganz besonders auf die das Schicksal des thebanischen Königsgeschlechtes der Labdakiden darstellenden Tragödien.
In der 44 v. u. Z. in Athen aufgeführten "Antigone" ist der tragische Konflikt zwischen der Titelheldin und dem Tyrannen Kreon mit eindringlicher Meisterschaft gestaltet. Unerbittliche Notwendigkeit führt die Katastrophe herbei, die durch Antigones leidenschaftliches Eintreten für Menschenrecht und göttliches Gebot und durch den Frevelmut und Starrsinn des Tyrannen ausgelöst wird. Sind auch menschlichem Tun fast keine Grenzen gesetzt, kann doch selbstzerstörerische Willkür alles Errungene vernichten.
Es ist ein Drama von großer Erhabenheit und Würde.

Reclams Universal-Bibliothek, Band 659
21. Auflage 1983

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