21 September 2020

Franz Josef Degenhardt: Die Abholzung

Franz Josef Degenhardts neuer Roman enthält die Aufzeichnungen eines Erzählers aus der Zukunft über Ereignisse, die während der letzten Dekaden der unmittelbaren Vorgeschichte geschahen. Das war damals, als sich in den westlichen Großstädten ein Chaos aus Giftluft, Lärm und Verbrechen bildete und sich einige Bürger zusammentaten, um der weiteren Vernichtung der Natur Einhalt zu gebieten.

Auf solche trifft Mando. Der schweigsame Mann, der wie vom Himmel gefallen auf der Autobahn steht, der seine Identität nicht preisgibt und die Wollmütze nie abnimmt, lernt diese Umweltschützer kennen, als er bei einem Ort namens Heiderkamp abgesetzt wird. Während er noch glaubt, nur zuzusehen, ist er schon hineingezogen in ihre Rettungsaktion für ein bedrohtes Waldstück. Die Motorsägen sind bereit zur Abholzung. Da geschieht etwas für die Vorgeschichte Unerhörtes: Eine Frau kettet sich – ein Zeichen setzend – vor dem Rathaus an einen Baum.

Der Erzähler berichtet in seinen Aufzeichnungen, die sich an zeitgenössische Kriminal- und Science-fiction-Romane anlehnen, über zeitferne Ereignisse während der achtziger Jahre des 20. Jahrhunderts. Mit ihm schreibt Degenhardt wie immer über unsere Gegenwart.

Franz Josef Degenhardt wurde 1931 in Schwelm (Westfalen) geboren. Nach dem Jurastudium in Freiburg (Breisgau) und Köln war er Assistent an der Universität Saarbrücken und ab 1969 Rechtsanwalt in Hamburg. Lebt jetzt als Schriftsteller in Quickborn. Im Aufbau-Verlag erschienen: "Und wenn der Mond dann rot ist...", Politische Lieder (mit Hanns Dieter Hüsch und Dieter Süverkrüp, (1972) und die Romane "Zündschnüre" (1974), "Brandstellen" (1976) und "Die Mißhandlung" (1982).

Aufbau-Verlag Berlin und Weimar, 1. Auflage 1987
bb Band 589

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