31 Oktober 2020

Johanna Hoffmann: Villon, den ganz Paris gekannt


 Diese Zeit war aus den Fugen, und in den Widersprüchen der Epochenwende läuft das tragische Dasein Francois Villons ab: geboren 1431 in Armut, dennoch Student an der Sorbonne, nach dem Examen hineingezogen in das Leben der Ausgestoßenen, ein Vagabund, in Verbrechen verstrickt...

Abgeurteilt, wird er aus "seinem Paris" endgültig verbannt und verschwindet, zweiunddreißig Jahre alt und todkrank, auf schneebedeckten Landstraßen Frankreichs. Ihm bleibt nur die Gewißheit, daß er ein großes Werk hinterläßt - aller faden, höfisch abgezirkelten Reimerei seiner Zeit zum Trotz "das Neue": Verse voller Haß und Hohn, doch auch voll Poesie. An Freunde und Feinde und viele Frauen, ob Dirne oder Herzogin, sind sie gerichtet; aus ihnen vor allem deutet Johanna Hoffmann diesen einzigartigen Mann, der zwischen Mittelalter und Neuzeit auf der Schwelle stand.

Greifenverlag zu Rudolstadt 1973, 4. Auflage 1985
Illustriert von Erika Müller-Pöhl

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