Als Said Muhran nach vier Jahren das Gefängnis verlässt, saugt er gierig den trügerischen Duft von Frische und Freiheit ein, der von der Stadt auszugehen scheint. Kairo liegt vor ihm mit der Schönheit der Moscheen, der Hektik der Straßen und der Ruhe der alten Parks. Alles ist wie damals zur Zeit der Studentenrevolte, aufreizend und voll pulsierenden Lebens. Nur die Menschen haben sich erschreckend verändert, ihr Verrat an ihm, Said Muhran, quält ihn bis aufs Blut. Erst verriet ihn die Frau, indem sie den anderen nahm, dann auch der Freund. Er vertauschte gemeinsame Ideale und Träume von der Veränderung der Welt gegen Karrieredenken und Anpassertum. Hier sieht der Aussteiger und einstige Dieb aus Überzeugung Said Muhran für sich keine Chance. Für ihn gibt es nur noch einen bohrenden Gedanken: Rache. Und es wird ein Mordfeldzug bis zum bitteren Ende.
„Der Dieb und die Hunde“ (1961) ist mehr als das spannende Psychogramm eines Verbrechens. In diesem Gesellschaftsroman hat der ägyptische Romancier Nagib Machfus das Unbehagen seiner Zeitgenossen überzeugend nachgestaltet.
Der ägyptische Romancier Nagib Machfus gilt im arabischen Raum als Klassiker des 20. Jahrhunderts. In dem literarischen Kriminalroman „Der Dieb und die Hunde“ rächt sich Said Muhran an seiner Frau und seinen Freunden, denn sie verrieten Liebe, Treue und einstiges Ideal.
Verlag Volk und Welt, Berlin, 2. Auflage, 1986 (1. Auflage 1980)
Orientalische Bibliothek
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