
William Faulkners letztes Werk "Die Spitzbuben" ist zugleich sein heitersten, ein Schelmenroman, der von der weisen Ironie und der Besinnlichkeit des Alters überstrahlt ist. Nicht zuletzt auch von der Überzeugung, daß der Mensch gut ist. In picaresker, aber immer durchschaubarer Verwicklung rollen vor dem Leser die Erlebnisse zweier Erwachsener und eines elfjährigen Jungen ab, die im Jahre 1905 einen unerlaubten Ausflug nach Memphis, Tennessee, unternehmen. Der indianische Chauffeur Boon Hogganbeck - "zäh, tapfer, treu und völlig unzuverlässig" - und der hintergründig-schelmische N...kutscher Ned McCaslin, der sich mit plebejischem Scharfsinn zu behaupten versteht, agieren als Zeremonienmeister des Humors. Nach komischen, zuweilen auch tragikomischen Eskapaden mit einem verwöhnten Rennpferd und verschiedenen Damen gelangt der kleine Lucius Priest zu Einsichten, die sein weiteres Leben bestimmen. So wird der Schelmenroman zum Erziehungsroman, mit dem der Nobelpreisträger erzählend nachdenklich stimmen und läutern will. Denn auch hier sind die Ansichten eines Moralisten in das literarische Kunstwerk eingeflossen, das als endgültiger Schlußpunkt unter seinem berühmten Zyklus über den amerikanischen Süden steht.
William Faulkner wurde 1897 in New Albany, Mississippi, geboren und starb 1962 in Oxford, Mississippi. Während des ersten Weltkrieges diente er als Pilot beim Royal Flying Corps in Toronto. Nach kurzem Universitätsstudium war er in verschiedenen berufen tätig und schrieb Gedichte und Skizzen. Seine ersten Veröffentlichungen brachten ihm weder bei der Kritik noch beim Publikum den erhofften Erfolg. Erst der Roman "Die Freistatt" (1931) machte ihn berühmt. Mit Werken über den amerikanischen Süden - dazu gehören "Licht im August", "Absalom, Absalom!", die Trilogie "Das Dorf", "Die Stadt" und "Das Haus", "Griff in den Staub", "Die Spitzbuben" (Pulitzer-Preis 1963) - war sein Platz in der Weltliteratur gesichert. Faulkner erhielt für sein Gesamtwerk den Nobelpreis (1950), er wurde für den Roman "Eine Legende" (1954) mit dem Pulitzer-Preis und dem National Bokk Award ausgezeichnet.
Verlag Volk und Welt Berlin, 1. Auflage 1967
Deutsch von Elisabeth Schnack
Schutzumschlag: Werner Klemke
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