27 November 2020

Daniel Defoe: Robinson Crusoe


 Robinson Crusoe aus York, welcher nach einem Schiffbruch, bei dem alle seine Reisegefährten elend ertranken, an der amerikanischen Küste, nahe der Mündung des Orinokostromes, auf eine einsame Insel geraten, achtundzwanzig Jahre dort gelebt und schließlich durch Piraten wunderbarerweise befreit ward.

Von ihm selber berichtet.

Kinderbuchverlag Berlin 1961


Im Jahre 1712 erschien in London der aufsehenerregende, allerdings recht farblose Bericht eines Alexander Selkirk, der vier Jahre auf einer unbewohnten Insel verbracht hatte. Nachdem er sich mit seinem Kapitän entzweit hatte, war er auf einer zur Juan-Fernandez-Gruppe gehörenden Insel ausgesetzt worden.

Wenn auch die moderne Biographie die Legende einer Begegnung zwischen Defoe und Selkirk nicht bestätigt, so steht doch fest, daß der Dichter den Stoff zu seinem ersten Roman, der 1719 ein literarisches Weltereignis wurde, der Geschichte Selkirks entnommen hat.

Mit diesem Werk legt Defoe, der ehemalige Kaufmann, der Bankrott machte, der Verfasser politisch-satirischer Schriften, der Verteidiger bürgerlicher Freiheit, den Grundstein des neuzeitlichen Romans; denn „Robinson Crusoe“ ist nicht die Geschichte eines Selkirk in neuer Fassung, sondern eine Abschrift der Gesellschaftsgeschichte.

Meisterhaft versteht es Defoe, die Begeisterung und Dankbarkeit des Einsamen zu schildern, dem es glückt, die Naturkräfte zu überwinden, und der schließlich durch Arbeit, Erfindungsgabe, Ausdauer und Geschicklichkeit den Sieg davonträgt.

Zum Illustrator Gerhard Goßmann

Blättern wir in den schönsten Büchern unserer DDR-Verlage aus den letzten Jahren, so begegnen wir immer häufiger dem Namen Gerhard Goßmann. Weit gespannt ist der Bogen der illustrativen Meisterschaft dieses Künstlers, gemeinsam aber ist seinen Arbeiten zweierlei: die geistvoll schweifende Phantasie und die aus der Fülle des Lebens geschöpfte Realistik der Aussage. Goßmann ist ein echter erlebnis- und eindruckshungriger Künstler…

Er liebt das Buch. Und aus der Entdeckerfreude der inneren Vorbereitung, der Bändigung und Phantasie und Gefühl bei der Ausführung eines Illustrationsauftrages wächst er immer bewußter hinein in eine Begeisterung, die sich auf den Verleger und auf den Drucker überträgt, die schließlich alle am Buch Beteiligten zu einer Schaffensgemeinschaft zusammenführt:

„Nur wenn es gelingt, den Techniker, den Buch- oder Offsetdrucker mitzureißen, ihn zum Stolz auf die Wiedergabe des Originals zu führen und den persönlichen Kontakt zwischen Drucker und Künstler genauso eng zu halten wie zwischen Künstler und Verleger, entsteht ein schönes Buch…“

Verlag Neues Leben Berlin 1957
Illustrationen Gerhard Goßmann




Was wir als Kinder wie ein spannendes Märchen aus fernem Lande anhörten, lesen wir Erwachsenen nun wie eine auf jeder Seite ergreifende wahre Geschichte. Die unglaubliche Frische des Originals wird uns in der neuen, vollständigen Übersetzung - der ersten seit Jahrzehnten - so recht zum Erlebnis. Das halb Vergessene taucht wieder auf; neu und nun nahe, überwältigend durch die Genauigkeit seines Alltags, erhebt sich das große Kunstwerk, das Epos der menschlichen Arbeit vor unserem Blick; wir sehen von Ferne wieder die Feuer der Kannibalen, und das Meer und der Urwald der Insel rauschen wie am ersten Tag.

Dieterich'sche Verlagsbuchhandlung Leipzig
3. Auflage 1969
Sammlung Dieterich Band 195
ungekürzte Ausgabe


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