12 November 2020

Joseph von Eichendorff: Eine Meerfahrt

 Es sind spanische Seefahrer, kühne Gesellen, die sich im Jahre 1540 mit dem Schiff „Fortuna“ auf den Weg nach Übersee begeben. „Sie fuhren immerzu und wollten mit Gewalt neue Länder entdecken“, doch sie stranden vorzeitig und betreten ein fernes, unbekanntes Land.

Eichendorffs Konquistadoren haben tolle Gesichte, erkennen in der Walpurgisnacht die „Frau Venus“, die Inselkönigin, die ihr Volk vor der Herrschaft der Fremden bewahren will, und sie erfahren in der Geschichte des Einsiedlers von noch seltsameren Vorkommnissen.

In dieser historischen Novelle zeigt sich, ähnlich wie in seinem populärsten Werk, dem „Leben eines Taugenichts“, Eichendorffs „romantisches Schweben zwischen Phantasie und Realität“. In der „Meerfahrt“ werden seine Helden weder stilisiert noch harmonisiert, und die Gegensätze zwischen den weißen Eroberern und den Eingeborenen werden nicht romantisch verklärt – all das macht seine Prosa so modern.

Die Erzählung wurde erst in dem Nachlass Joseph von Eichendorffs (1788 – 1857) entdeckt und bisher nur selten veröffentlicht, sie erscheint nun zum 200. Geburtstag des Dichters.

Verlag der Nation, Berlin, 1. Auflage, 1988
Herausgegeben und mit einem Nachwort von Joachim Lindner
Illustrationen von Brigitte Ullmann.

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