16 Januar 2021

Christa Wolf: Lesen und Schreiben


 Eine Vielfalt von Anregungen, Kenntnissen, Erfahrungen - fruchtbaren Fragestellungen vermitteln diese "Aufsätze und Betrachtungen" Christa Wolfs aus den Jahren 1964-1972. Ihre Fähigkeit zu gründlicher Analyse bestätigt sich hier auf der Ebene der Theorie, des Essays, des Porträts, des Werkstattberichtes, des direkten politischen Engagements. Welches "Deutsch" spricht man in der BRD? Wie kann man den Gefahren der modernen Genetik begegnen? Was vermag Prosa heute? Immer mit dem Blick auf das Wesentliche, über den unmittelbaren Anlaß Hinausweisende stellt sich Christa Wolf konsequent und aufrichtig den sie bewegenden Fragen, und immer findet sie jenen Fixpunkt, der ihr selbst bei der Deutung der Anna Seghers am wichtigsten erschien: den "Glauben an Irdisches", an die "denkende, mitfühlende, verstehende und handelnde Vernunft".  So verbinden sich genaue Analyse politischer Zustände, einfühlsame Interpretation fremder Werke und die Darlegung eigener Schaffens- und Lebensprobleme zu einem differenzierten Bild politischer und literarischer Verhältnisse der Gegenwart und ihrer möglichen Weiterungen in die Zukunft.

Aufbau-Verlag Berlin und Weimar, 1973
Mit einer Nachbemerkung von Hans Stubbe

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