17 März 2021

ohne Autor*in: Ein Mord zur rechten Zeit - Kriminalerzählungen

Sie scheint unendlich zu sein, die Faszination, die Kriminalliteratur immer wieder auf die Leser ausübt, genauso unendlich wie die Fähigkeit ihrer Autoren, unentwegt neue Fälle in allen Bereichen des Lebens aufzuspüren. In den vorliegenden sieben Beispielen aus dem letzten Dutzend Jahren werden Bereiche der Wirklichkeit ausgeleuchtet, wie sie heutzutage in der Welt des Kapitalismus durchaus nicht untypisch sind: der Drang, möglichst schnell zum großen Geld zu kommen, sei es durch simplen Schwindel, Entführung oder Mord; das Leben in jener »Grauzone« der Gesellschaft, die man auch die Drogenszene nennt; die trotz sehr angeschmutzter Weste reputierliche Existenz in Kreisen der Manager und Bosse. Die Handschriften der -ky (Ernst Bosetzky, geb. 1938, wirkt als Hochschullehrer in Westberlin), Hansjörg Martin (geb. 1920, bisher acht Kriminalromane und drei Bände Erzählungen, auch Verfasser von Kinder- und Jugendbüchern, Hör- und Fernsehspielen, lebt in Wedel/Holstein), Irene Roc/rian (geb. 1937, ehemalige Werbeberaterin, Trägerin des Edgar-Wallace-Preises 1967, auch erfolgreich mit Kinderliteratur und Fernsehfilmen, heute in München ansässig) und Friedhelm Werremeier (geb. 1930, auf Gerichtsreportage und Probleme der Kriminalität spezialisierter Journalist und Schriftsteller, Drehbuchautor, wohnhaft in Bad Bevensen), sind sehr verschieden, erinnern an Raymond Chandler, Patricia Highsmith oder Sjöwall/Wahlöö, gemeinsam aber ist diesen Autoren der wache, kritische Blick auf die vielgestaltige soziale Szenerie. Sie rechnen zwischen Kiel und München, Aachen und Braunschweig zu den gewichtigsten Vertretern des so umfangreichen Genres Kriminalliteratur.


Verlag Volk und Welt Berlin, 1. Auflage 1983
Spektrum Nr. 180

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