
Vor rund 240 Jahren veröffentlichte der Pariser Jurist de Pitaval eine Sammlung merkwürdiger Kriminalfälle und begründete damit ein neues Genre in der Literatur: die authentische Darstellung von Kriminalfällen mit ihrer Vorgeschichte und ihren Hintergründen. An diese Tradition hat der Dresdner Journalist Willy Forner angeknüpft. In seinem Pitaval werden Kriminalfälle aus vier Jahrhunderten sächsischer Kriminalgeschichte erzählt: von den grausamen Verfolgungen des Mittelalters bis zu den furchtbaren Verbrechen des deutschen Faschismus, die oft bis in die Nachkriegszeit hineinreichen. Forner beweist eindeutig anhand von Fakten und Belegen, wie die Klassenjustiz vergangener Zeiten, ob im Feudalismus oder im Kapitalismus bis hin zu ihren übelsten Auswüchsen in der Zeit des Faschismus, stets und ständig ein Instrument der herrschenden Klasse gegen die unterdrückte Mehrheit des Volkes war. Der erste Bericht, „Ein Hexenprozess“, zeigt gewissermaßen das erste Kettenglied einer endlosen Reihe von Verbrechen der herrschenden Klasse an Menschen aus dem einfachen Volk. –
Ausgezeichnet versteht es der Autor, in einzelnen Kapiteln jeweils solche Fälle gegenüberzustellen, die eindeutig beweisen, wie Recht in Unrecht und Unrecht in Recht verkehrt wurde, wenn es die Interessen der Herrschenden erfordern.
Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin, 1. Auflage, 1979
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