21 April 2021

Alexander Blok: Die Zwölf


 Obgleich der russisch-sowjetische Lyriker A. Blok (1880-1921) sein Poem nicht als „politische Verse“ verstanden wissen wollte, erfaßte er auf atemberaubende Weise das Phänomen der Oktoberrevolution. Der straffe Rhythmus ergreift den Leser, es ist fast so, als marschiere man mit in der Patrouille Rotgardisten, denen Christus voranschreitet. Von Majakowski als „Musik“ der Revolution, als „Poem der Zukunft“ gefeiert, revolutionierten diese stilistisch heterogenen Gesänge – eine souveräne Kreuzung von Umgangsdialogen, Losungsformel, Soldatentschastuschka, Abschiedsklagelied, Marsch und Romanze in einem Zeit- und Weltanschauungsgedicht – die alten Vorstellungen von den Möglichkeiten der Poesie. Mit einmalig rhythmischer Virtuosität hat P. Celan diese „monumentale Tschastuschka“ (O. Mandelstam) ins Deutsche gebracht.

R. Münzner gestaltet in seinen Lithografien das Gewaltige des Geschehens und gibt dem Poem eine expressiv-emotionale Deutung. Prof. W. Schillers Buchgestaltung macht den Band, den wir dem 60. Jahrestag der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution widmen, zu einer buchkünstlerischen Kostbarkeit.

Reclam-Verlag Leipzig, 1. Auflage 1977
Das schöne Buch
Zur Internationalen Buchkunst-Ausstellung Leipzig 1977

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