07 Mai 2021

Elvi Sinervo: Das verschwundene Porträt


 Ein alter Mann, der seinen Mitmenschen zeitlebens Enthaltsamkeit predigte, entpuppt sich als Heuchler, und eine Mutter, die nur für das Fortkommen ihrer Kinder gearbeitet hat, sieht sich eines Tages um die Frucht ihrer Mühen betrogen. Junge Mädchen, die dem Leben zugewandt sind, machen Geschäfte mit dem Tod, und einer Schülerin wird ihre Begabung zur Quelle ständiger Demütigung. Ein neugeborenes Kind erweist sich als bedrückende Last und gibt dem Leben doch einen neuen, glücklichen Inhalt. Das ungeschriebene Gedicht eines zum Tode Verurteilten besingt das Dasein, und ein Porträt, das vielleicht ein Kunstwerk ist, wird vernichtet.

Die meisten dieser Menschen wohnen in Sörnäs, einem Stadtteil von Helsinki, der seinen eigenen Lebensrhythmus hat. Die Mutigen und Beherzten aber verbergen sich in den finnischen Wäldern oder leiden in dunklen Verließen.

Elvi Sinervo, die 1945 mit dem Staatspreis für Literatur geehrt wurde, gibt in ihren Erzählungen ein realistisches Bild vom Alltag der "kleinen Leute" im Finnland der dreißiger und vierziger Jahre.

VEB Hinstorff Verlag
Aus dem Finnischen von Heinz Goldberg

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