28 Mai 2021

Peter Abraham: Kaspar oder Das Hemd des Gerechten


 Was wäre, wenn die Hauptgestalt eines Buches, das Sie kennen, plötzlich lebendig werden würde und in Ihr Alltagsleben eingriffe? Dem Schriftsteller Wenzel Ploch in Peter Abrahams Geschichte widerfährt ebendas, noch dazu von einer Figur, die er selbst geschaffen hat. Kaspar, so heißt das Phantom, angetan mit dem roten Kattunhemd des Gerechten – dies eine Erinnerung an Wenzel Plochs Jugendzeit -, sucht rigoros, Gerechtigkeit zu stiften. Er greift auf naiv-verblüffende Art in das Alltagsleben ein, organisiert einen Hut für einen Schneemann, regelt den Berufsverkehr, bricht alle Normen beim Verladen von Kohle, kümmert sich um des Schriftstellers Geliebte… Leidenschaften außer der Gerechtigkeit kennt er nicht. Da ändert sein geistiger Vater das Manuskript und verleiht ihm Leidenschaften. Doch er ist nun noch viel abstrakter gerecht, und alle Sympathien seiner Mitmenschen „entfliehen“ ihm. Aber die Eskapaden der Figur bewirken auch Gutes: Der Schriftsteller Wenzel Ploch wird angeregt, über seinen bisherigen Lebensweg nachzusinnen.

Verlag Neues Leben Berlin 1988

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