17 Mai 2021

Wolfgang Rinecker: Verbrechen an einem Unschuldigen


 Nach dem vielgelesenen Roman „Mord an einem Mädchen“ wendet sich Wolfgang Rinecker erneut menschlichem Fehlverhalten zu. Im Mittelpunkt steht diesmal ein Ehepaar mit seinen Kindern Albert und Monika. Als Albert auf einem morgendlichen Gang durch den Park die kleine Schwester gewürgt und dann Hand an sich selbst gelegt hat, ist Frau Schreiners Puppenreich jäh zusammengebrochen und liegt das, was ordentlich und wohlbehütet schien, brüchig und fragwürdig vor aller Augen. Die Tat des Jungen stellt das Ehepaar Schreiner ins helle Licht öffentlichen Interesses, als dessen Sachwalter der Autor in das Beziehungsgeflecht dieser Familie eindringt. Tief Verborgenes holt er an die Oberfläche, die uneingestandenen Komplexe des Mannes ebenso wie das Prestigedenken der Frau, und obwohl die Tat Alberts kein Fall für die Kriminalpolizei ist, wird doch deutlich, wie Fehlverhalten zum Nährboden für Kriminalität werden kann.

Spannend in der Handlung und rigoros in der ethischen Wertung – so präsentiert sich Wolfgang Rineckers neuer Roman.

Greifenverlag zu Rudolstadt 1978, 1. Auflage

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