August Strindberg (1849-1912) war zeitlebens ein Fremder in der ihn umgebenden bürgerlichen Gesellschaft. Außerhalb der Schulen und Strömungen und über ihnen stehend, vereinigte er sie alle. Naturalist so gut wie Neuromantiker, nimmt er den Expressionismus vorweg, macht sich die ganze Generation verpflichtet, die auf diesen Namen hörte, und ist auch gleich noch der erste Surrealist – der erste in jedem Sinn. Dabei ist in seinem angeborenen Avantgardismus viel sichernde Tradition. Als Naturwissenschaftler und Mystiker setzt er, auf äußerst persönliche Art, versteht sich, die Linie des schwedischen achtzehnten Jahrhunderts fort, ein legitimer Nachfolger der Celsius, Linné und Swedenborg…“ (Thomas Mann)
Der 1880 vollendete Roman „Am offenen Meer“ – nach eigenen Worten ein „Donnerbuch in neuem, großem Renaissancestil“ – gehört zu den Ideenreichsten und widersprüchlichsten Werken Strindbergs. Im Schicksal des Fischereiinspektors Axel Barg spiegeln sich nicht nur die wechselnden seelischen Stimmungen des Dichters, es ist Abrechnung mit der eigenen Vergangenheit und Auseinandersetzung mit Zeitproblemen zugleich.
Reclam Universal-Bibliothek Nr. 779, 2. Aufl., 1981
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