19 Juni 2021

Eduard Claudius: Als die Fische die Sterne schluckten

Die Märchen, Sagen und Legenden vom einfachen Leben der Bauern und Hirten aus dem fernöstlichen Annam sind voll wunderbarer Begebenheiten. Tiere vermögen mit menschlichen Zungen zu reden und vernunftbegabt zu handeln, Götter betreten die Erde und werden in menschliche Händel verstrickt, vom „himmlischen Jadekaiser“ bestraft oder belohnt wie Menschen und Tiere. Bauern und Fischer, Kaufleute und Priester, Liebende und Waisen, Mandarine und Könige, Soldaten und Jäger wie Büffel, Tiger und Schlangen agieren in einer faszinierenden exotischen Märchenwelt.

Die schöpferische Phantasie der Erzähler versucht das Geheimnis der Natur und des Menschen durch Tier- und Pflanzensymbole poetisch zu entschlüsseln. In ihrer folkloristischen Substanz geben die Legenden und Sagen zugleich einen tiefen Einblick in Mentalität, Sitten und Gebräuche, in die Vielfalt und Farbenpracht der alten Kulturen Kampucheas, Laos‘ und Vietnams. Eduard Claudius, der diese oft nur mündlich überlieferten Märchen, Sagen und Legenden an den Ufern des Mekong und des Roten Flusses gesammelt hat, trug auch die Drucke in der Art chinesischer Neujahrsbilder zusammen, die den Band zugleich zu einem wertvollen und schönen Beitrag des Verständnisses uns tief verbundener Völker macht.

Mitteldeutscher Verlag Halle 1976

 

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