24 Juni 2021

Hans Ahner: Die „Sonnenscheinpilotin“


 Der zweite Tag brachte warmes und sonniges Wetter, doch zu Tschudis Ärger blieben die Zuschauer trotzdem aus. Schon kurz nach neun Uhr liefen die Motoren vor allen Schuppen warm. Es roch nach Rizinus. Als der Böllerschuß die zehnte Stunde verkündete, schoß Suvelack auf seiner in der Nacht reparierten Taube als erster davon. Er hatte es am eiligsten, in die Luft zu kommen, um seinen Rückstand vom Vortag wettzumachen.

Mellis Passagier war von nun an der Schweizer Pilot Robert Gsell, der als Ausländer in diesem Wettkampf nicht selbst fliegen durfte. Der Motor ihrer Taube sprang nicht an. Der Mechaniker schraubte alle Kerzen heraus und spritzte Benzin in die Zylinder ein. Es half nichts. Ärgerlich sah Melli zum Himmel. Sie zählte siebzehn Aeroplane; nur sie stand noch unten…

Militärverlag der DDR 1988
Tatsachen 320

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