19 Juni 2021

Wilhelm Mach: Agnes, Tochter des Kolumbus

Sie heißt Agnes, sie ist jung, und sie hat den schönsten Beruf, den es gibt: Lehrerin. Aber was ist eine Lehrerin ohne Schüler, und was nützen einem alle Ideale, alle guten Vorsätze, alle wohlgemeinten Bemühungen, wenn man sich einer Wand von Feindseligkeit, Aberglauben und Vorurteilen gegenübersieht? Agnes ist nicht mit weltfernen Illusionen in dieses abgelegene Dorf gekommen, sie war auf Widerstände, auf Schwierigkeiten aller Art gefaßt, ja es reizte sie sogar, kühn und unbeirrbar wie Kolumbus auf Entdeckerfahrt zu gehen.

Aber Kolumbus hatte wenigstens einigermaßen verläßliche Gefährten. Sie findet nicht einmal in dem selbstherrlichen, arroganten Bürgermeister eine Stütze, diesem eingebildeten Despoten mit den Cowboymanieren, den sie am liebsten verprügeln würde und zu dem sie sich dennoch unwiderstehlich hingezogen fühlt. Der seelische Konflikt, in den sie dadurch gerät, läßt sie fast verzagen und den Gedanken in ihr aufkommen, mit Stach, ihrem Studienfreund, in die Stadt zurückzukehren, um an seiner Seite ein wohlbehütetes, bequemes Leben zu führen.

Dieser turbulente und an Spannung reiche Roman, der die Geschichte einer jungen Frau kurz nach dem zweiten Weltkrieg erzählt, ist das letzte Buch des bedeutenden polnischen Romanciers Wilhelm Mach.

Schutzumschlag: Ingo Kirchner
Verlag Volk und Welt Berlin 1977

 

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