20 Juli 2021

Brigitte Reimann: Ankunft im Alltag


 Das Internat mit den Rosenbeeten um die Burg und mit dem freundlichen Lehrer Kramer hat sie verlassen, und voll Sehnsucht denkt sie daran zurück, als sie in der Stadt ankommt. Unruhig und ein wenig beklommen, weil sie so allein ist, steht sie auf dem Bahnsteig. Wird ihr die neue Welt des Kombinats mit seinen Kühltürmen und Kränen und riesigen Anlagen je vertraut werden? Und wird sie mit den Arbeitern leben können; die im Kombinat sollen rohe und schlimme Kerle sein?

Und dann sieht Recha die anderen Abiturienten: den forschen, redegewandten Curt und den schweigsamen Nikolaus, nun fühlt sie sich nicht mehr so allein.

Erregend und fremd ist der Alltag, der sie erwartet, erregend und fremd wie die Liebe, die sie hier zum erstenmal erfährt. Aber sie ist entschlossen, nicht zu kapitulieren, nicht vor dem verwirrenden Gefühl, das sie zwischen Curt und Nikolaus schwanken läßt, und nicht vor den Aufgaben und Eindrücken, die sie bedrängen.


Buchgemeinschaft der Freien Deutschen Jugend im Verlag Neues Leben, 1961



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Wichtiger Hinweis

Seit dem 25. Mai 2018 gilt auch in Deutschland die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO).

Mit der Abgabe eines Kommentars erklärt Ihr euch einverstanden, dass personenbezogene Daten (z.B. IP-Adresse, Standort des Logins etc.) eventuell abgespeichert und für Statistiken von Google weiterverarbeitet werden.

Beim Absenden eines Kommentars für weitere Benachrichtigungen auf Folgekommentare erklärt ihr euch ebenfalls einverstanden, dass personenbezogene Daten (z.B. IP-Adresse, Standort des Logins etc.) abgespeichert werden.