15 März 2025

Doris Lessing: Afrikanische Tragödie

Klappentext:

»Afrikanische Tragödie«, der erste Roman der heute weltberühmten englischen Autorin, beginnt mit einem Mord auf einer rhodesischen Farm, dessen Ursachen weit in die Vergangenheit zurückreichen. In analytischer Erzählweise schildert Doris Lessing das Schicksal einer Frau, die, durch das Trauma einer unglücklichen Kindheit gebrandmarkt, in seelischer Verkümmerung aufwächst, die sich aus Furcht vor Bindungen mit unverbindlichen Freundschaften begnügt und in ihrem Beruf das ersehnte Glück gefunden zu haben glaubt, bis sie sich mit ihrer überstürzt geschlossenen späten Ehe in Verhältnisse begibt, denen sie nicht gewachsen ist. Die Angst, die Mary Turners Leben unterhöhlt, erhält symbolischen Ausdruck in ihrer Vision von der vom Busch überwucherten Farm. Der aus der Angst geborene Haß wird ihr Angst schließlich zum Verhängnis. Mit unerbittlicher Konsequenz, in packender und zugleich sensibler Darstellung enthüllt Doris Lessing die psychologischen und sozialen Hintergründe der Tragödie, in der die vergifteten Beziehungen zwischen Weißen und Schwarzen sinnfällig werden.

Doris Lessing wurde 1919 als Tochter eines englischen Bankangestellten in Kirmanschah, Persien, geboren. Sie wuchs in Südrhodesien (Simbabwe) auf, wo ihre Eltern seit 1924 eine Farm bewirtschafteten. Mit vierzehn Jahren verließ sie die Schule und arbeitete unter anderem als Telefonistin in Salisbury. Seit 1949 lebt sie in London. Bereits mit ihrem ersten Roman, »Afrikanische Tragödie« (1950), setzte sich Doris Lessing als Schriftstellerin durch. Die komplizierte Beziehung zwischen Individuum und Gesellschaft ist seitdem das bestimmende Thema ihres Schaffens. Es behandelt aus bürgerlich-humanistischer Sicht grundlegende Probleme des Menschen im 20. Jahrhundert, ohne dabei auf die Darstellung schmerzhafter politischer und ideologischer Konflikte zu verzichten, die entscheidend für ihre Entwicklung waren. Ihr umfangreiches Werk umfaßt Romane wie den fünfbändigen Zyklus »Kinder der Gewalt« (1952-1969), »Das goldene Notizbuch« (1962), »Anweisung für einen Abstieg zur Hölle« (1971), »Die Memoiren einer Überlebenden« (1975), die ersten Bände des Zyklus »Canopus in Argos: Archives« (1972 ff.) –, mehrere Erzählungssammlungen, einen Gedichtband, Stücke, Fernsehspiele, Essays sowie publizistische Arbeiten.

Schutzumschlag, Einbandentwurf: Gerhard Medoch
Aus dem Englischen von Ernst Sander
Titel der Originalausgabe: The Grass Is Singing

Verlag Volk und Welt, Berlin
1. Auflage 1983
2. Auflage 1987 
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Einbandtext:

Hat ein Schriftsteller als Mensch ein Verantwortungsgefühl für die anderen Menschen, die er beeinflusst, dann muß er meiner Meinung nach ein Humanist sein und sich als Mittel zur Veränderung - zum Guten oder zum Bösen - fühlen. Das Bild vom schönen Sänger im Elfenbeinturm habe ich immer für unaufrichtig gehalten. Er dürfte eigentlich nur seinem Spiegelbild etwas vorsingen.
Die Veröffentlichung einer Geschichte oder eines Romans ist eine Form der Kommunikation, ein Versuch, seine eigene Persönlichkeit und seine Überzeugungen anderen Leuten aufzubürden. Wenn ein Schriftsteller diese Verantwortung übernimmt, muß er sich - im Sinne der sozialistischen Terminologie – als Architekt der Seele sehen ...
Doris Lessing (1957)

Mit einer Nachbemerkung con Gottfried Graustein

Aufbau-Verlag Berlin und Weimar
Reihe:
TdW Taschenbibliothek der Weltliteratur
1. Auflage 1986

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