Die Halsbandaffäre, die in der Tat die Vorgeschichte der Revolution eröffnete und seit der man, laut Napoleon, den Tod der Königin hat voraussehen können, wird mit einer schmerzlichen Liebesgeschichte verbunden, und Marie-Antoinette erscheint weniger als die allzu leichtfertige Herrscherin, die sie war, denn als eine unglückliche Frau. Cagliostro alias Joseph Balsamo, der dem Leser aus dem ersten Band dieser Romanfolge („Der Ratschluß des Magiers“) bekannt ist und der in Wirklichkeit ein Scharlatan war, wirkt im Hintergrund als geheimnisvoller Lenker der Geschicke und geschworener Diener der Geschichte. Im übrigen stimmen die Ereignisse ungefähr mit der Historie überein. Die Abenteurerin Jeanne de La Motte, die Königin, der Juwelier Boehmer, der Kardinal Louis de Rohan, der Fälscher Réteaux de Villette, das Mädchen Oliva waren nach den überlieferten Prozeßakten tatsächlich und etwa in der dargestellten Weise Akteure in diesem Kriminalfall. Wo Dumas vornehmlich aus kommerziellen Gründen – er bezog hohes Zeilenhonorar – seine Handlung allzusehr gedehnt hat, haben wir ein wenig „Luft herausgelassen“, damit auch das moderne Publikum mit André Maurois sagen kann: „Regt Dumas zum Denken an? Selten. Zum Träumen? Nie. Zum Weiterlesen immer.“
Aufbau-Verlag Berlin und Weimar, 1981
Bearbeitet und übersetzt von Christel Gersch
bb 476
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Wichtiger Hinweis
Seit dem 25. Mai 2018 gilt auch in Deutschland die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO).
Mit der Abgabe eines Kommentars erklärt Ihr euch einverstanden, dass personenbezogene Daten (z.B. IP-Adresse, Standort des Logins etc.) eventuell abgespeichert und für Statistiken von Google weiterverarbeitet werden.
Beim Absenden eines Kommentars für weitere Benachrichtigungen auf Folgekommentare erklärt ihr euch ebenfalls einverstanden, dass personenbezogene Daten (z.B. IP-Adresse, Standort des Logins etc.) abgespeichert werden.