25 August 2021

Kristinn E. Andrésson: Isländische Erzähler


 Älter als ein Jahrtausend ist die isländische Literatur. Auf der Insel im Atlantik mit ihrer grandiosen Landschaft von Gletschern, Flüssen und Fjorden entstanden die Lieder der Edda, kunstvolle Reimerzählungen und gewaltige Sagas, die von Geschlecht zu Geschlecht weitergegeben wurden und noch heute jedem Isländer vertraut sind. In den Jahrhunderten schwerster Unterdrückung waren diese Dichtungen ein Quell der Kraft und der Hoffnung für das isländische Volk, beschworen sie doch das Bild einer heroischen Zeit, in der die Vorfahren mannhaft einem widrigen Schicksal trotzten.

Die Liebe zur Literatur haben sich die Isländer bis zum heutigen Tag bewahrt; sie sind, wie die Statistik beweist, die lesefreudigste Nation der Welt. Kein Wunder, daß das kleine Land mit seinen 190.000 Einwohnern eine ganze Reihe begabter Schriftsteller besitzt, die die große literarische Tradition Islands würdig fortsetzen. In dieser Anthologie stehen neben den Erzählungen international renommierter Autoren Beiträge von Erzählern, die bisher bei uns unbekannt waren. Sie alle schildern mit kraftvoller Eindringlichkeit die gigantisch-wilde Natur des Landes, das Leben der Fischer und Bauern, die mannigfachen Probleme der amerikanischen Besetzung und das unaufhaltsame Versinken des alten Island, das mit jedem Tag mehr der Vergangenheit angehört.

Aufbau-Verlag Berlin und Weimar, 1968

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