17 August 2021

Regina Ezera: Der Brunnen

Regina Ezera hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Eigentümlichkeiten menschlichen Zusammenlebens nachzuspüren, wobei ihr Augenmerk vornehmlich den Frauen gilt. Stück für Stück, mit leisen, wohldurchdachten Strichen zeichnet sie das Bild ihrer Heldinnen, die sich nach Glück und Harmonie sehnen, in ihren anspruchsvollen Vorstellungen vom Leben jedoch oftmals auf Unverständnis und Gleichmut ihrer Umwelt stoßen.

Der lettischen Schriftstellerin kommt es weniger auf Fülle und Originalität des äußeren Geschehens an als vielmehr auf die psychologische Erschließung der inneren Welt des Menschen. Natur und Landschaft sind souverän in die literarische Gestaltung einbezogen und geben mit viel poetischer Spannung Stimmungen wieder. Rätselhaft und undurchschaubar, gleicht Laura, die junge Lehrerin, einem tiefen Brunnen. Ihr Mann Rihards ist bereits das fünfte Jahr im Gefängnis. Klaglos trägt Laura ihr nicht leichtes Schicksal, gegen Klatsch und Gerede wappnet sie sich mit Stolz und Unnahbarkeit. Da lernt sie Rudolfs kennen, einen Arzt aus Riga, der seine Ferien im Dorf verbringt, wo sie mit ihren beiden Kindern lebt. In Rudolfs glaubt sie viele ihrer Wünsche und Träume verkörpert. Doch wenngleich er ihre Zuneigung erwidert, entscheidet sie sich gegen ihr Gefühl…

Aufbau-Verlag Berlin und Weimar, 1986
bb 579

 

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