Theodor Brugsch kam in einer bekannten Gelehrtenfamilie zur Welt. Schon seinem Vater wurde ein Buch gewidmet: „Professor Heinrich Brugsch-Pascha. Vom Berliner Soldatenkind zur europäischen Berühmtheit“, und die Büste des vom ägyptischen Vizekönig mit dem Paschatitel Geehrten im Kairoer Nationalmuseum erinnert noch heute an dessen Verdienste um die ägyptologische Wissenschaft.
Bedeutende Persönlichkeiten des damaligen kulturellen und wissenschaftlichen Lebens wie Alexander von Humboldt, Theodor Mommsen oder Heinrich Schliemann gehören zum Freundeskreis der Familie und prägten die geistige Atmosphäre, in der Theodor Brugsch aufwuchs. Seine Erinnerungen an Familie und Jugend vermitteln einen tiefen Einblick in einen wichtigen Abschnitt Berliner Kulturgeschichte und lassen die humanistischen Traditionen lebendig werden, denen er sich zeitlebens verpflichtet fühlte. So mußte er fast zwangsläufig mit den Machthabern des braunen Reiches in Konflikt geraten. Daraus erklärt sich aber auch zugleich sein engagiertes Handeln nach der Befreiung vom Faschismus, das den international bekannten Arzt und Hochschullehrer gleichermaßen in höchste berufliche wie gesellschaftliche Gremien der DDR führte. Seine Autobiographie gewährt Zugang zum Leben eines großen Mediziners, der – in den fortschrittlichen bürgerlichen Traditionen des neunzehnten Jahrhunderts wurzelnd – seinen Platz in der sozialistischen Gesellschaft fand.
Verlag der Nation Berlin, 1986
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