13 August 2021

Theodore Dreiser: Trilogie der Begierde


 

1. Teil: Der Finanzier

Mit dem Epos „Trilogie der Begierde“ schuf der große Realist Theodore Dreiser eine getreue und kritische Chronik der Entwicklung der Vereinigten Staaten im Ausgang des 19. Jahrhunderts.

Der erste Band schildert das Hochkommen eines neuen Typs des rücksichtslosen Geldmenschen, den Aufstieg des „Finanziers“, eines jener kaltblütigen Abenteurer und Spekulanten, die nach dem Bürgerkrieg, zur Zeit der Industrialisierung, aus der amerikanischen Bourgeoisie hervorgingen.

Dem jungen Frank Algernon Cowperwood, Sohn eines bescheidenen Bankangestellten in Philadelphia, gelingen die ersten kühnen Spekulationen, indem er sich die geheimen Regeln der Börse und der damit verknüpften Politik zunutze zu machen versteht. Weil er sich als Außenseiter in den Machtbereich der wirtschaftlichen und politischen Führer der Stadt eingedrängt hat, wird er durch eine ihnen hörige Justiz ins Zuchthaus gebracht. Ungebrochen aber kehrt er von dort zurück, gewinnt Millionenreichtum und macht sich auf nach dem „goldenen Westen“, wo sich zu dieser Zeit einem Manne wie ihm unübersehbare Chancen bieten.

Aufbau-Verlag Berlin und Weimar 1977, 6. Auflage

2. Teil: Der Titan

Chicago gegen Ende des 19. Jahrhunderts: In der stürmisch wachsenden Industriestadt schwingt sich der aus Philadelphia zugereiste Geschäftsmann Frank Algernon Cowperwood zum Straßenbahnkönig auf. In unerbittlichem, nach dem Gesetz des Dschungels geführten Kampf mit seinen Widersachern, den einheimischen Finanzherren, wird er zum „Titanen“ der Wirtschaft, in dessen Händen sich die Macht eines weitverzweigten Monopols konzentriert. Cowperwood führt ein genußreiches, ausschweifendes Leben, er leistet sich erotische Abenteuer, in seinem Hause häufen sich Kunstschätze, während zweifelhafte Individuen in seinem Solde die schmutzigen Geschäfte der Korruption, Bestechung und Erpressung besorgen. Aber als er zu seinem großen Coup ansetzt, die gesamte Stadtverwaltung zu seinen Strohmännern zu machen, stößt er auf ein unüberwindliches Hindernis: auf die Empörung der Öffentlichkeit, den Zorn des Volkes. Er fängt sich in seiner eigenen Schlinge und hat damit den Gipfel seiner steilen Karriere überschritten.

Aufbau-Verlag Berlin und Weimar, 1977, 4. Auflage

3. Teil: Der Stoiker

Mit dem Roman „Der Stoiker“ schließt Theodore Dreiser „Trilogie der Begierde“ – die Chronik einer Epoche, in der die Vereinigten Staaten aus einem Land der Siedler und Farmer zum Staat der Trusts und Dollarmillionäre wurde. In diesem letzten Teil erfährt die Gestalt des Helden, Frank Algernon Cowperwood, ihre endgültige Wertung. Er, den skrupelloser Ehrgeiz zu einem der reichsten und mächtigsten Männer Chicagos gemacht hat, kehrt nach einer politischen und geschäftlichen Niederlage dem Amerika der Jahrhundertwende den Rücken. Ein Riesenprojekt lockt ihn nach Norden: der Bau einer elektrischen Untergrundbahn. In den Dschungelkämpfen Chicagos geübt, setzt sich Cowperwood auch im konservativen, Fremden gegenüber mißtrauischen England durch. Alles, was er als junger Mensch ersehnte, besitzt er nun: Geld, Liebe, Macht und Ruhm – und doch stellt sich der Alternde immer häufiger die Frage nach dem Sinn des Lebens. Nach seinem Tode zerrinnt das Millionenvermögen in den Händen korrupter Verwalter; nichts bleibt übrig als ein Grabmal aus grauem Granit.

Aufbau-Verlag Berlin und Weimar, 1966, 2. Auflage

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