19 Oktober 2021

Graciliano Ramos: Sao Bernardo

 In einem Gutshaus im Nordosten Brasiliens greift ein Mann mit schwerer Hand zur Feder, um seine Geschichte niederzuschreiben, die Geschichte eines sinnlos gewordenen Daseins. Mit verblüffender Offenheit, in nackten, schroffen, schmucklosen Worten, schildert er seinen Aufstieg vom Tagelöhner zum Besitzer der riesigen Fazenda Sao Bernardo. Um Sao Bernardo zu erringen, hat er gehungert und geschuftet und betrogen. Advokaten und Meuchelmörder hält er bereit für alle, die ihm die reichen Ländereien von Sao Bernardo streitig machen wollen. Es ist nicht ratsam, ihn zum Feind zu haben, und fast unmöglich, sein Vertrauen zu gewinnen. Madalena, die junge Lehrerin, die er geheiratet hat, auf daß Sao Bernardo einen Erben bekomme, verfolgt er mit brutaler, nie nachlassender Eifersucht. Erst als sie von ihm gegangen ist, erkennt er, was er mit ihr verloren hat: die Möglichkeit zu einem neuen Leben, zu einem besseren, menschlicheren Selbst. 

Der Brasilianer Graciliano Ramos (1892-1953) erweist sich in diesem Roman als ein vitaler und origineller Erzähler. Die dichte Atmosphäre, die sichere Zeichnung der Charaktere, die latente Spannung machen "Sao Bernardo" zu einem der eindruckvollsten Werke der modernen lateinamerikanischen Literatur.

Aufbau-Verlag Berlin und Weimar

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