11 November 2021

Evelyn Waugh: Wiedersehen mit Brideshead

Schloß Brideshead – der barocke Landsitz der Marchmains, einer alten aristokratischen Familie katholischen Glaubens. Hauptmann Charles Ryder wird 1944 mit seiner Einheit überraschend dorthin versetzt. Für ihn ist es ein Wiedersehen mit Brideshead, das wehmütige Erinnerungen heraufbeschwört: Zwanzig Jahre ist es her, seit er zum erstenmal hier weilte und durch seinen Studienfreund Sebastian Flyte, den jüngsten Sohn der Marchmains, mit der verspielten Anmut des Schlosses und der morbiden Vornehmheit seiner Bewohner bekannt wurde. Fasziniert und distanziert zugleich beschreibt Charles seine Begegnungen mit der Familie der Marchmains, seine Freundschaft zu Sebastian, dem melancholischen, verträumten Jungen, der zum Trinker verkommt, und seine Liebe zu Lady Julia, der nach außen unkonventionellen, innerlich aber den Dogmen ihrer Religion selbstquälerisch ergebenen Schwester Sebastians. Aus dem Blickwinkel eines englischen Intellektuellen erzählt, wandelt sich das zunächst nostalgisch anmutende Familienporträt der Marchmains mehr und mehr zur zeitkritischen Auseinandersetzung mit dem Lebensstil der High Society, die mit distinguiertem Traditionalismus und übertriebener Religiosität zu verdecken sucht, wie geistig leer und fossil ihre Existenz in diesem Jahrhundert geworden ist.

Verlag Volk und Welt Berlin 1986
Nach der letzten Fassung von 1959 überarbeitet von Arnulf Conradi

 

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