15 November 2021

Halldór Laxness: Das wiedergefundene Paradies

Weithin berühmt sind die kunstvollen Mauern des Leitenhofes in Ostisland, an denen viele Generationen gebaut haben. Diese Mauern sind der Stolz des Leitenbauern Steinar, ebenso wie das weiße Wunderpferd Krapi, das Steinars Kinder für ein elbisches Wesen halten. Der Leitenbauer macht Krapi dem König Christian Wilhelmssohn zum Geschenk, der im fernen Dänemark lebt, und König Christian revanchiert sich für die fürstliche Gabe, indem er Steinar einlädt, ihn in seinem Schloß in Kopenhagen zu besuchen. Die Begegnung mit Königen, Zaren, Kronprinzen und Großfürstinnen beeindruckt Steinar indes nicht annähernd so wie die mit dem Mormonenbischof Didrik, der die Herrlichkeit des Neuen Zion in der Salzwüste von Utah preist. Die Hoffnung auf mehr Wohlstand und Gerechtigkeit, als sie in Island zu finden sind, führt Steinar nach Amerika, in ein neues Leben mit neuem Glauben; doch als er nach vielen Jahren vor den verfallenen Mauern des Leitenhofes steht, erscheint ihm ihr Wiederaufbau wichtiger als die Verwirklichung des Gottesreiches auf Erden.

Aufbau-Verlag, 1. Aufl., 1982
Taschenbibliothek der Weltliteratur (TdW)
Abbildung: "Das Tal Laugardalur" von Edward Dayes (Ausschnitt)
Titel der isländischen Originalausgabe "Paradisarheimt"

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