17 November 2021

Rokossowski: Soldatenpflicht

Die Memoiren von Marschall Rokossowski sind nicht nur eine Ergänzung der bisher erschienenen Erinnerungen bekannter sowjetischer Heerführer durch neue Aspekte in der Betrachtung und Darstellung so bedeutsamer Operationen wie der Schlachten um Moskau und Stalingrad, im Kurker Bogen, in der Ukraine, in Belorußland, Ostpreußen, Pommern und um Berlin. Das allein mag schon genügen, um den militärhistorisch interessierten Leser nach diesem Buch greifen zu lassen. Darüber hinaus reizt aber noch etwas zum Lesen an: Rokossowskis Darlegungen zu Fragen der militärischen Führungstätigkeit, seine Auffassung vom Verhältnis eines Kommandeurs zu Vorgesetzten, Mitarbeitern und Unterstellten, seine Ansichten über die Rolle des Kollektivs. Zur Zeit des faschistischen Überfalls auf die Sowjetunion war Rokossowski als Kommandeur des neugebildeten 9. mechanisierten Korps noch mit Problemen der Formierung dieses Verbandes beschäftigt, so daß die Aufgaben bei den schweren Rückzugskämpfen der ersten Wochen und Monate besonders großes militärisches Können und ein Höchstmaß an Übersicht, Einsatzbereitschaft und Kampfgeist erforderten. Diese harte Bewährungsprobe für die Rote Armee ließ fähige und energische Kommandeurskader heranwachsen, die die Kampferfahrungen der Rückzugskämpfe später in der Schlacht um Moskau richtig zu nutzen wußten.

So finden wir Rokossowski in dieser Zeit als Armeeoberbefehlshaber vor der sowjetischen Hauptstadt und - nach seiner Verwundung während der Gegenoffensive - Mitte 1942 als Oberbefehlshaber zunächst der Brjansker und dann der Stalingrader Front. Diese geradlinige Entwicklung zu einem der fähigsten Heerführer des Großen Vaterländischen Krieges findet ihren Ausdruck in seinen Leistungen als Oberbefehlshaber der Donfront, der Zentralfront, der Belorussischen Front, später der 2. Belorussischen Front.

Sein Buch trägt dazu bei, den Eindruck von der gewaltigen Leistung der Sowjetarmee bei der Zerschlagung des imperialistischen deutschen Aggressors, den der Leser schon aus den Memoiren von Shukow, Konew und Schtemengko gewonnen hat, durch einen weiteren Beitrag zu bereichern.

Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1973, 2. Auflage
EVP 9,30

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