28 März 2022

17 kongolesische Erzähler

 Die moderne kongolesische Prosa entstand vor wenigen Jahrzehnten, als die mündliche Weitergabe der Erfahrungen des Volkes und das aufgeschriebene Märchen nicht mehr ausreichten, um den Umbruch des Lebens in der jungen Volksrepublik Kongo literarisch mitzuteilen. Die Erzählung wurde neben der Lyrik und dem Straßentheater zu einem wichtigen Genre, mit dem die Autoren die Wandlungen im Alltag der sprunghaft sich entfaltenden Gesellschaft im Kongo erkundeten und der verändernden Kritik preisgaben.

Es geht in diesem Band um Geburt, Hochzeit und Tod, um Fetisch und Magie, um Partnerwahl und Großfamilie; um ganz Privates, aber auch um politisch brisante Themen wie Korruption, Doppelzüngigkeit und Mißtrauen der Macht bis hin zum Fußballwahn der Kongolesen, der sich in der satirisch überspitzten Darstellung zur Staatsaffäre steigert.

Die kongolesische Literatur steht heute zwischen dem Märchen und modernen weltliterarischen Einflüssen; Symbole und komplizierte Erzählweisen sind ihr nicht fremd. Dazwischen gibt es einfache realistische Bilder der Wirklichkeit, die spürbar werden lassen, daß hier eine Literatur im Entstehen begriffen ist, von der man noch mehr hören wird.

Verlag Volk und Welt Berlin



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