02 Juni 2022

Willi Bredel: Der Sonderführer - Erzählung

Dieses Buch ist ein Stück deutscher Geschichte. Unter dem unmittelbaren Eindruck der Stalingrader Schlacht, die Willi Bredel auf sowjetischer Seite miterlebte, berichtet es vom Leben und Sterben deutscher Soldaten, die auf Hitlers Befehl in ein friedliches Land eingebrochen waren und deren Siegeszug an der Wolga im Herbst 1942 ein jähes Ende fand. Der Sonderführer Hanns Ulrich Otzhausen, der als Angehöriger einer Propagandakompanie den Krieg bisher nur aus der Distanz der höheren Stäbe beobachtete und glorifizierte, wird mit der sechsten Armee in Stalingrad eingeschlossen und schließlich Augenzeuge ihres Unterganges. Dieser nazistische Durchhaltestratege und "gläubige Gefolgsmann des Führers" entpuppt sich in der Stunde der Niederlage als ein jämmerlicher Feigling und Versager. Der Autor, der durch ungezählte Gespräche mit Kriegsgefangenen und durch das Studium von Briefen und Tagebüchern gefallener deutscher Soldaten einen tiefen Einblick in die Mentalität der Angehörigen der deutschen Wehrmacht gewann, wirft bereits die Frage nach der politischen und moralischen Wandlungsfähigkeit vieler gutgläubiger Anhänger des Faschismus auf.

Verlag der Nation Berlin, 1970
Roman für alle Nr. 200
 

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