03 September 2022

Benno Voelkner: Die Tage werden heller


 Es ist in den dunkelsten Tagen der deutschen Geschichte unserer Zeit. Als die letzten Trümmer des vergangenen Krieges verrauchten, verläßt eine Gruppe Deutscher, Opfer verbrecherischer Politik der Vergangenheit, ihre Heimat, das ehemalige Korridorgebiet. Unter Führung von Karl Stiemer, dem nicht nur seine Frau, sondern auch eine ganze Anzahl tatkräftiger, menschlich hochwertiger und politisch bewußter Männer und Frauen zur Seite stehen, geht es in mühseliger, oft unterbrochenem, zuweilen kaum abzusehender Reise nach Westen, nach Mecklenburg. 

Hier nun bauen die Menschen wiederum angeleitet von Karl Stiemer als dem neuen Bürgermeister der Landgemeinde, Stück um Stück ihr neues Haus, ihre neue Heimat. Oft quält sie der Hunger, Krankheiten machen sie mutlos. Unglücksfälle werfen sie zurück - und mancherlei Gleichgültigkeit, Fahrlässigkeit, ja Verrat und Sabotage hemmen sie. Aber es gelingt: das neue Leben, die neue Ordnung setzten sich durch. Die Bodenreform gibt den Heimatlosgewordenen als kostbares Gut etwas in die Hand, was die meisten von ihnen, Enterbte der Vergangenheit, nie kannten: eigenen Besitz an Grund und Boden und damit zugleich ein neues, ein stärkeres Heimatgefühl, eine stärkere Verpflichtung zum Leben und zur aufbauenden Arbeit. 

Der Ablauf dieser ereignisschweren Jahre gewinnt in diesem Buch - stellenweise ergreifend - Leben durch Menschen handelnde, kämpfende, liebende, leidende und sich freuende Menschen. Überdies spiegelt sich im Leben der hier dargestellten Personen ein Teil dessen wider, was wir alle in diesen Jahren erlebt haben, so daß der Leser durch Thema und Gestaltung gleicherweise angeregt, zu unmittelbarer Teilnahme sich gedrängt fühlt. Die Saaten sprießen. Ernten reifen, die alten Menschen werden jung und wie neu: Die Tage werden heller.

Petermänken-Verlag Schwerin, 1. Auflage 1952

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