01 November 2022

Wolfgang Trampe: Veränderung der höheren Semester

Wolfgang Trampe erzählt eine Studentengeschichte. Sie spielt in einer nördlichen Universitätsstadt unseres Landes und beginnt im Gedränge einer Bahnhofshalle. Der Bahnhof als Schauplatz von Unruhe und Veränderung: Ankunft in einer fremden Stadt. Der junge Mann, der hier studieren will, fürchtet das Unbekannte und ist zugleich begierig nach einem "Anfang, der noch einmal alle Möglichkeiten offenläßt". Solche Erwartungen bleiben in vielen Punkten uneingelöst; der Studienalltag ernüchtert ihn, und er findet sich in die unbehagliche Rolle eines Beobachters gedrängt. Misstrauen gegen jegliche Anpassung, aus der Kindheit mitgeschleppte Ängste, aber auch Bequemlichkeit kollidieren mit seinem Wunsch nach Gemeinsamkeit, Freundschaft und Liebe. Es sind Widersprüche, die diesen Studenten vorwärtsbewegen und ihn erwachsen werden lassen. Das Ende der Geschichte führt ihn zurück zum Ausgangspunkt: der Bahnhof wird jetzt zum Ort der Trennung von einer Stadt und von einem Stück Leben. Eigentümliche Erkenntnis, daß man manchmal erst beim Abschied erfährt, ob man wirklich angekommen ist.

Aufbau-Verlag Berlin und Weimar, 1. Auflage 1982
 

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