08 Dezember 2022

Blaise Pascal: Gedanken

Blaise Pascal (1623-1662) fasziniert durch die Schärfe seines Denkens; er haßt Halbherzigkeit und Oberflächlichkeit; er stellt einmal erwonnene Erkenntnisse wieder in Frage; Systemlosigkeit ist sein System:

"Ich werde hier meine Gedanken ordnungslos aufschreiben, und nicht etwa in einer Verworrenheit, die unbeabsichtigt wäre. Das ist die wahre Ordnung, und sie wird gerade durch die Unordnung stets für meinen Gegenstand bezeichnend sein."

"Der Mensch ist nur ein Schilfrohr, das schwächste der Natur, aber er ist ein denkendes Schilfrohr..."

"Die Größe des Menschen zeigt sich darin, daß er sich als elend erkennt: ein Baum erkennt sich nicht als elend."

"Da die Menschen nicht Tod, Elend und Unwissenheit heilen konnten, sind sie, um sich glücklich zu machen, auf den Einfall gekommen, nicht daran zu denken."

"Man glaubt, die Tasten einer gewöhnlichen Orgel anzuschlagen, wenn man die Tasten des Menschen anschlägt. Er ist zwar eine Orgel, doch sie ist seltsam, wandelbar und veränderlich."

"Gerechtigkeit ohne Gewalt ist ohnmächtig, Gewalt ohne Gerechtigkeit ist tyrannisch."

Reclams Universal-Bibliothek Band 1211
1. Auflage 1987
Aus dem Französischen von Ulrich Kunzmann
Herausgegeben und mit einer Einführung von Jean-Robert Armogathe
Philosophie - Geschichte - Kulturgeschichte
 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Wichtiger Hinweis

Seit dem 25. Mai 2018 gilt auch in Deutschland die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO).

Mit der Abgabe eines Kommentars erklärt Ihr euch einverstanden, dass personenbezogene Daten (z.B. IP-Adresse, Standort des Logins etc.) eventuell abgespeichert und für Statistiken von Google weiterverarbeitet werden.

Beim Absenden eines Kommentars für weitere Benachrichtigungen auf Folgekommentare erklärt ihr euch ebenfalls einverstanden, dass personenbezogene Daten (z.B. IP-Adresse, Standort des Logins etc.) abgespeichert werden.