26 April 2023

F.C. Weiskopf

Was alles hat Weiskopf getan, um Dichter zu fördern, die er als Dichter erkannt hatte. Sein eigenes dichterisches Werk war reich genug, ein Leben zu füllen, seine Lehrtätigkeit füllte ein Leben. Ihn trieb es, darüber hinaus Mittler zu sein zwischen den Völkern und ihren Literaturen. Selber Lyriker von Rang, versagte er sich oft und abermals, das eigene Gefühl in Veren auszudrücken, um seine Gabe in den Dienst anderer zu stellen.

Lion Feuchtwanger


F. C. (Franz Carl) Weiskopf, geboren am 3. April 1900 in Prag. Sohn eines deutschen Bankkaufmanns; Gymnasiumsbesuch; 1918 Einberufung zum Militärdienst bei der k. u. k. österreichisch- ungarischen Armee; nach Kriegsende Studium der Germanistik und Geschichte in Prag; Anschluß an die sozialistische Studentenbewegung, mit Julius Fucik in der Redaktion der linkssozialistischen Studentenzeitschrift ,Avantgarde'; 1919 Mitglied der linken Gruppe der Deutschen Sozialdemokratischen Partei in der Tschechoslowakei, die sich bald als Sektion der Kommunistischen Internationale konstituierte und 1921 mit der KPC vereinigte; 1923 Promotion zum Dr. phil.; erneuter Militärdienst in der tschechoslowakischen Armee; 1923/24 wiederholt angeklagt wegen literarischen Hochverrats; 1927 und 1930 Teilnahme an der I. und II. Internationalen Konferenz revolutionärer Schriftsteller in Moskau und Charkow; 1928 Übersiedlung nach Berlin, Mitglied des ,Bundes proletarisch-revolutionärer Schriftsteller'; Feuilletonredakteur; 1932 mit Alex Wedding Reise durch die Sowjetunion; 1933 Emigration: Prag, New York; ab 1947 Botschaftsrat, Gesandter und Botschafter der CSR in Washington, Stockholm und Peking; 1953 Übersiedlung in die DDR; zusammen mit Willi Bredel Chefredakteur der ,Neuen Deutschen Literatur'; Mitglied der Deutschen Akademie der Künste; F. C. Weiskopf starb am 14. September 1955 in Berlin. Gedichtband: Es geht eine Trommel (1923); umfangreiche Nachdichtungen, u. a.: Tschechische Lieder (1925), Das Herz - ein Schild, Lyrik der Tschechen und Slowaken (1937), Gesang der gelben Erde, Nachdichtungen aus dem Chinesischen (1951). Gesammelte Werke in acht Bänden (1960).

Verlag Neues Leben
Poesiealbum 119

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