Seit 1954 der Erzählungsband "Suche Hoffnung" publiziert wurde, zieht sich dieses Motiv durch das Schaffen des Autors bis in die unmittelbare Gegenwart. Es ist Hoffnung nach Frieden, nach einem erfüllten Leben, das vielen seiner Helden vorenthalten wird, nach einer, wie er einmal sagte, "weniger inhumanen Menschheit". Bei Samarakis sind gesellschaftliche Aktivität, Literatur und Kunst eine unzertrennliche Einheit. In seinen Geschichten setzt er Satire ein, Ironie; und er spart nicht mit Sympathie, wenn er bestimmte Gestalten besonders mag. Samarakis will verändern, in den Köpfen der Leser und im täglichen Leben. Er tut dies zurückhaltend, doch unverkennbar. Er läßt die Geschichten sprechen, die Menschen in ihnen und die Geschehnisse, in die sie verwickelt werden. Und immer wieder heißt der Schauplatz Athen.
Antonis Samarakis wurde 1919 in Athen geboren. Er studierte Jura und war als Angestellter bis 1940 im Arbeitsministerium tätig. Nach dem Einmarsch der faschistischen deutschen Truppen schloß er sich der griechischen Volksbefreiungsront EAM an und kämpfte im Untergrund gegen die Okkupanten. Im Sommer 1944 wurde er in Mittelgriechenland verhaftet und von einem Militärgericht zum Tode verurteilt; durch Flucht konnte er sich der Vollstreckung entziehen. Nach dem Krieg arbeitete er bis 1963 wieder im Arbeitsministerium, danach freischaffend als Schriftsteller.Bekannteste Werke: Suche Hoffnung (1954), Im Zeichen der Gefahr (1959), Ich weigere mich (1961), Der Fehler (1965) Der Dschungel (1966), Der Reisepaß (1975), Die Notbremse (1977).
Aufbau-Verlag Berlin und Weimar
1. Auflage 1986
Ausgewählt von Thomas Nicolaou
bb-Reihe 583
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