24 April 2023

José López Portillo y Pacheco: Quetzalcóatl - Roman eines Mythos

Montezuma: Die Verheißung melde mir!
Der Priester: Die Verheißung, die der Gott seinen Priestern hier zurückließ, lautet: wenn dreitausend Sommer auf der Winter Schnee gefolgt sind, kehre er zu euch zurück, um die lang verbannten Kinder heimzuholen in den Glanz.

Gerhart Hauptmann, "Der weiße Heiland"

Wohl kaum eine Gestalt aus der Mythologie Amerika ist so faszinierend und zugleich so umstritten wie der mexikanische Gott Quetzalcóatl ("Gefiederte Schlange"), Schöpfer des fünften Weltalters, der als Gott des Morgensterns und des Windes, doch vor allem als der große Kulturbringer Verehrung genoß, dem die Menschen den Mais, alle Weisheiten und alle Künste verdankten. Sein Wirken verband sich mit der Vorstellung von einem Zeitalter des Wohlstands, des Überflusses. Wie uns die Mythen überliefern, verlor er durch die magischen Praktiken seiner Gegner die priesterliche Reinheit und Tugend und somit seine Herrschaft über die Tolteken. Als betagter Mann verschwand er ebenso geheimnisvoll, wie er erschienen war. Auf einem Schlangenfloß verließ er das Land Mexiko mit dem Versprechen, in einer fernen, unbestimmten Zeit wiederzukehren.
Der mexikanische Autor López Portillo stützt sich bei seiner Nacherzählung jener indianischen Mythen, die sich um den Heros Quetzalcóatl ranken, auf frühe spanische Chroniken. Ungewöhnlich, kraftvoll ist die Sprache, die den Leser in den Bann der Legende zieht.

José López Portillo Pacheco, geboren 1920 in Mexiko-Stadt. Entstammt einer Lehrerfamilie. Studierte Jura und Sozialwissenschaften. Seit 1947 Professor für Staatsrecht und politische Wissenschaften. Mitglied der PRI (Revolutionär-Institutionelle Partei). Seit Ende der fünfziger Jahre mit wichtigen Regierungsämtern betraut. Von 1973 bis 1975 Finanzminister. Seit 1976 Staatspräsident von Mexiko.
Verfaßte eine Reihe staatsphilosophischer und finanzwissenschaftlicher Schriften. Veröffentlichte 1959 "Quetzalcóatl", den Roman eines Mythos.

Aufbau-Verlag Berlin und Weimar
1. Auflage 1980
Edition Neue Texte

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