26 Juni 2023

Christa Johannsen: Im Schatten des Minotaurus

Dieser äußerst flüssig geschriebene Gesellschaftsroman – man kann ihn fast einen Kriminalroman nennen – spielt in Rom, zu Anfang unseres Jahrzehnts, und berührt sich thematisch eng mit Fellinis Dolce-vita-Film. Die Affären der high society, Rauschgiftschmuggel, Kuppelei, kaum verborgen hinter einer Schauseite von festlicher Eleganz, erweisen sich zunehmend als Nebenerscheinungen einer über die Kontinente greifenden Verschwörung, für die Korruption, Giftmord, Rechtsbeugung selbstverständliche Mittel sind.
Daß Christa Johannsen es verstanden hat, auch die Gegenseite, Menschen aus dem Volk, ehrliche Kriminalisten, die sich zur Wehr setzen und deren Bestrebungen sich deutlich mit Gedanken der päpstlichen Enzyklika „Pacem in terris“ treffen, in eindrucksvollen Szenen vor Augen zu stellen, wird ihr der Leser besonders danken.
Hier haben wir ein Buch, das große Zusammenhänge mühelos in der verwirrend glanzvollen Szenerie erkennbar werden läßt – vor der Kulisse der „Ewigen Stadt“, die in eindringlichen Schilderungen vor dem Leser ersteht.

Schutzumschlagbild aus dem DEFA-Film „Ware für Katalonien“ Foto DEFA-Parthenheimer
Schutzumschlag und Einband: Artur Liebig

Union Verlag, Berlin

1. Auflage 1965
2. Auflage 1967

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Wichtiger Hinweis

Seit dem 25. Mai 2018 gilt auch in Deutschland die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO).

Mit der Abgabe eines Kommentars erklärt Ihr euch einverstanden, dass personenbezogene Daten (z.B. IP-Adresse, Standort des Logins etc.) eventuell abgespeichert und für Statistiken von Google weiterverarbeitet werden.

Beim Absenden eines Kommentars für weitere Benachrichtigungen auf Folgekommentare erklärt ihr euch ebenfalls einverstanden, dass personenbezogene Daten (z.B. IP-Adresse, Standort des Logins etc.) abgespeichert werden.