Dieser äußerst flüssig geschriebene Gesellschaftsroman – man kann ihn fast einen Kriminalroman nennen – spielt in Rom, zu Anfang unseres Jahrzehnts, und berührt sich thematisch eng mit Fellinis Dolce-vita-Film. Die Affären der high society, Rauschgiftschmuggel, Kuppelei, kaum verborgen hinter einer Schauseite von festlicher Eleganz, erweisen sich zunehmend als Nebenerscheinungen einer über die Kontinente greifenden Verschwörung, für die Korruption, Giftmord, Rechtsbeugung selbstverständliche Mittel sind.
Daß Christa Johannsen es verstanden hat, auch die Gegenseite, Menschen aus dem Volk, ehrliche Kriminalisten, die sich zur Wehr setzen und deren Bestrebungen sich deutlich mit Gedanken der päpstlichen Enzyklika „Pacem in terris“ treffen, in eindrucksvollen Szenen vor Augen zu stellen, wird ihr der Leser besonders danken.
Hier haben wir ein Buch, das große Zusammenhänge mühelos in der verwirrend glanzvollen Szenerie erkennbar werden läßt – vor der Kulisse der „Ewigen Stadt“, die in eindringlichen Schilderungen vor dem Leser ersteht.
Schutzumschlagbild aus dem DEFA-Film „Ware für Katalonien“ Foto DEFA-Parthenheimer
Schutzumschlag und Einband: Artur Liebig
Union Verlag, Berlin
1. Auflage 1965
2. Auflage 1967
Bücher und Schriftsteller, die in der DDR gelesen wurden. Schaut bitte nicht nur danach, ob hier jeden Tag Beiträge auflaufen, nutzt diesen Blog auch wie ein Lexikon. Er ist ein Langzeitprojekt, da ist es sicherlich verständlich, wenn zwischendurch immer mal wieder pausiert wird. Sei es, um nicht die Lust daran zu verlieren, aber auch, weil die Beiträge auch regelmäßig vorbereitet werden müssen. Wir wünschen Euch viel Spaß beim Stöbern und Erinnern oder neu entdecken.
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