08 Juni 2023

Christoph Hein: Der Tangospieler

Leipzig, Anfang des Jahres 1968. Als der Historiker Dallow aus dem Gefängnis entlassen wird, ist kalter Winter. Er hat Mühe, sich wieder einzuleben. Er säubert seine Wohnung, setzt sein Auto instand und besucht verschiedene Leute: seinen Nachfolger am Institut, der ihn nicht wieder einstellt, eine Freundin, die ihn abweist. Er macht Zufallsbekanntschaften, Unterstützung wird ihm angeboten, doch er lehnt ab. Einmal hat er eine tätliche Auseinandersetzung mit seinem Richter, die böse Folgen für ihn haben könnte.
Langsam überwindet Dallow seine Verbitterung. War das Kabarett-Liedchen, das er, ohne sich etwas dabei zu denken, auf dem Klavier begleitet hatte, die zwei Haft-Jahre wert, die es ihm und anderen eingebracht hat?
Dallow will als Kraftfahrer arbeiten, im Sommer kellnert er an der Ostsee, doch am Ende erhält er ein überraschendes Angebot, und das nimmt er an. Warum? Vielleicht weiß er es selbst nicht so genau.
Ist Heins neue Erzählung ein Plädoyer für jene, die sich nicht aus Enttäuschung zurückziehen, ins Private ausweichen, sondern sich dem stellen, was das Leben bereithält?

Einbandgestaltung Rolf Xago Schröder

Aufbau-Verlag Berlin und Weimar

1. Auflage 1989
2. Auflage 1990

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